Hohlkehle
Eine Hohlkehle ist die negative (konkave) Ausrundung einer Kante. Das Herstellen einer Hohlkehle nennt sich „abkehlen“ oder „auskehlen“. Die Hohlkehle wird häufig als Zierprofil verwendet. Auch Wassernasen werden häufig als Hohlkehle ausgeführt.
Hausbau
Als Hohlkehle ausgeführt wird auch die Anschlussstelle zwischen (Keller)-Wand und Bodenplatte. Sie wird in der Regel aus wasserdichtem Mörtel gefertigt und soll verhindern, dass Wasser an dieser Stelle stehen bleibt und in das Gebäude eindringt. Neuere, druckwasserdichte Ausführungen solcher Anschlussstellen (Arbeitsfugen) bestehen aus fertigen Kunststoff-Elementen, die schon als Hohlkehle ausgebildet oder als Bewegung aufnehmendes Profil mit dem Boden und/oder der Wand verklebt werden (Graue Wanne). Im Allgemeinen wird nur eine Seite verklebt, um Schub- und Dehnungs-risse, die z. B. durch das Arbeiten des Bauwerks entstehen können, zu verhindern.
Bodenbelag mit Hohlkehle
Ausführung des Übergangs zwischen dem Bodenbelag und der Wand in Bereichen mit besonderen Anforderungen an die Hygiene (z. B. Krankenhausbau, Labors, Reinräume …). Hierbei wird der horizontale Bodenbelag im Anschlussbereich zur Wand einige Zentimeter in die Vertikale nach oben gezogen, so dass ein dichter, leicht zu reinigender Anschluss zwischen Boden und Wand hergestellt wird. Die Hohlkehle ist eine der möglichen Ausführungsarten von Sockeln.
Decke mit Hohlkehle
Analog dazu kommt die Hohlkehle auch zwischen Wand und Decke zur Verwendung und wird meist aus Gips hergestellt oder bei Holzbalkendecken in den Balken geschnitten. Oftmals werden die Hohlkehlen als gezogene Gipselemente eingebaut und anschließend verputzt. In historischen Bauten ist diese Übergangsform zwischen Wand und Decke häufig anzutreffen, vor allem in barocken Gebäuden. Licht und Schatten gehen fließend ineinander über.
Im Fachwerkbau wird eine Hohlkehle als Zierelement verwendet. Eine bestimmte norddeutsche Sonderform wird als Schiffskehle bezeichnet.
Fotografie
In der Fotografie wird eine Hohlkehle verwendet, um Freisteller-Aufnahmen anzufertigen. Der Hintergrund wird dabei wie eine Hohlkehle geformt, wodurch ein nahtloser Übergang von Wand zum Boden möglich ist und störende Raumlinien vermieden werden. Hobbyfotografen verwenden eine Badewanne, einen Lichtwürfel oder ein Lichtzelt als Hohlkehle für Freisteller-Aufnahmen. In professionellen Fotostudios ist eine Hohlkehle meist über die gesamte Studiobreite fest verbaut, um auch für größere Sujets eine weiche, kantenfreie Ausleuchtung des Hintergrunds zu gewährleisten.