Horatio Ballantyne

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Horatio Ballantyne (* 1871 in Glasgow; † 25. Januar 1956) war ein britischer Chemiker und Manager (Unilever Konzern).

Leben und Tätigkeit

Ballantyne war ein Sohn des Thomas Ballantyne und seiner Frau Jane, geb. Chalmers. Nach dem Besuch der Garnethill School studierte Ballantyne am Glasgow and West of Scotland Technical College. 1887 wurde er Assistent des Stadtanalytikers (City Analyst) von Glasgow (bis 1896). Parallel vertiefte er seine Ausbildung in den Laboren von Wallace Tatlock & Clark und in denen von R.R. Tatlock, Thomson & Redman.

1896 ließ Ballantyne sich als Berater für chemische Frage (consulting chemist) in London nieder. Im Rahmen dieser Tätigkeit, der er bis 1928 nachging, spezialisierte er sich insbesondere auf das Patentrecht in Bezug von chemische Prozesse and Cognate matter. In diesem Zusammenhang erschien er häufig als Sachverständiger vor dem höchsten britischen Gericht.

Von 1916 bis 1928 war Ballantyne neben seiner anderweitigen Tätigkeit Direktor bei Thermit Ltd. Von 1928 bis 1937 amtierte er als Direktor von Lever Brothers und Unilever. Von 1937 bis zu seinem Tod war Ballantyne dann beratender Direktor (advisory director) bei Lever Bros und Unilever Ltd.

Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Ballantyne aufgrund seiner führenden Stellung in der britischen Wirtschaft Ende der 1930er Jahre als wichtige Zielperson eingestuft: Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.[1]

Daneben saß er in zahlreichen Kommissionen und Gremien: So war er Mitglied der Konferenz für die Änderung des Patentrechts (Tech. Instns. Conference on Patent Law Amendment) (1918–1919), der Ministerienübergreifenden Kommission zur Entwicklung von Verfahrensweisen zum Umgang mit Erfindungen von Regierungsangestellten (Interdepartmental Commission on methods of dealing with inventions made by Govternment servants) und der Regierungskommission für das Patentrecht (1929).

Ballantyne war Fellow der Chemical Society und des Royal Institutes for Chemistry.

Familie

Ballantyne war verheiratet mit Katherine Isabella Russel, mit der er drei Töchter hatte.

Literatur

  • World Who's who in Science: A Biographical Dictionary of Notable Scientists from Antiquity to the Present, 1968, S. 101.

Einzelnachweise