Alles außer gewöhnlich

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Film
Deutscher Titel Alles außer gewöhnlich
Originaltitel Hors normes
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 115 Minuten
Altersfreigabe FSK 6[1]
JMK 12[2]
Stab
Regie Éric Toledano und Olivier Nakache
Drehbuch Éric Toledano und Olivier Nakache
Produktion Nicolas Duval Adassovsky
Musik Grandbrothers
Kamera Antoine Sanier
Schnitt Dorian Rigal-Ansous
Besetzung

Alles außer gewöhnlich ist eine französische Sozialkomödie des Regie-Duos Éric Toledano und Olivier Nakache. Es geht um zwei Helden des Alltags, die mit ihrem unermüdlichen Engagement unter Beweis stellen, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann, um unsere Gesellschaft etwas menschlicher zu machen.

Der Film feierte seine Weltpremiere als Abschlussfilm bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2019. Deutscher Kinostart war am 5. Dezember 2019.

Handlung

Der Film erzählt die wahre Geschichte von zwei Männern, die von dem Willen beseelt sind, die Welt für sich und für andere besser zu machen. Bei ihrer Arbeit mit autistischen jungen Menschen in Paris vollbringen Bruno und Malik – der eine Jude, der andere Muslim – tagtäglich kleine Wunder. Über gesellschaftliche Grenzen hinweg gelingt es den beiden, mit viel Engagement, Feingefühl und Humor aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten eine Gemeinschaft zu formen, in der jeder Einzelne die Chance bekommt, über sich hinaus zu wachsen.

Weil das Gesundheitssystem für die besonders schwierigen Fälle außer Wegsperren keine Lösung hat, arbeiten Bruno und Malik mit allen Tricks, um das System zu überlisten. Als Helfer werden auch Jugendliche aus den Pariser Problemvierteln rekrutiert, auf eine fachliche Ausbildung wird kein großer Wert gelegt, denn jeder ist willkommen, der überhaupt bereit ist, den nervenaufreibenden Job zu machen. Das geht nicht immer gut, doch als dann einmal etwas gründlich schiefläuft und der besonders schwierige Schützling Valentin, der immer einen Kopfschutz trägt, weil er seinen Kopf gegen die Wand schlägt, nachts allein durch die Stadt irrt, sind sofort alle bei der Suche dabei. Mit unendlicher Geduld kümmert sich Bruno um Joseph, der zwar in der Lage wäre, eine Arbeit zu leisten, aber sich immer wieder in Schwierigkeiten bringt, weil er in der Metro gerne die Notbremse zieht.

Für fast alle Probleme findet Bruno schnell eine Lösung, außer für sein Privatleben, denn jedes Date wird durch einen Notruf abrupt beendet, und für die Inspektoren der Gesundheitsbehörden, die seinen Verein auf unprofessionelles und grob fahrlässiges Verhalten durchleuchten.

Produktion

Alles außer gewöhnlich ist eine gemeinsame Regie- und Drehbucharbeit von Éric Toledano und Olivier Nakache, die in Deutschland insbesondere für ihre Kinofilme Ziemlich beste Freunde, Heute bin ich Samba und Das Leben ist ein Fest bekannt sind. Mit Vincent Cassel und Reda Kateb konnten sie für die Besetzung der Hauptfiguren Bruno und Malik zwei hochkarätige französische Charakterdarsteller gewinnen.

Die Filmmusik wurde von dem deutsch-schweizerischen Musikduo Grandbrothers komponiert und eingespielt.

Hintergründe

Die Geschichte über Bruno und Malik beruht auf der Bekanntschaft zu zwei Männern, die Toledano und Nakache kennengelernt hatten, während sie sich in einem Feriencamp sozial engagierten. Stéphane Benhamou (Inspiration für die Figur des Bruno) leitet seit 1996 den Verein Le Silence des Justes (dt.: „das Schweigen der Gerechten“), der sich auf die Aufnahme und Integration autistischer Kinder und Jugendlicher spezialisiert hat. Daoud Tatou (Inspiration für die Figur des Malik) leitet seit 2000 den Verein Le Relais IDF. Diese Organisation kümmert sich um autistische Kinder und Jugendliche, bemüht sich aber gleichermaßen um die soziale und berufliche Wiedereingliederung junger Menschen aus Brennpunkt-Vierteln.

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Till Endemann und Tanja Frank und der Dialogregie von Christoph Cierpka im Auftrag von Neue Tonfilm München.[3]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Bruno Haroche Vincent Cassel Sven Gerhardt
Malik Reda Kateb Tobias Nath
Dylan Bryan Mialoundama Kaze Uzumaki
Dr Ronsini Catherine Mouchet Susanne von Medvey
Ludivine Lyna Khoudri Magdalena Höfner
Fabrice Djibril Yoni Asad Schwarz
Joseph Benjamin Lesieur Michel Diercks
Morgane Mara Taquin Elinor Eidt

Rezeption

Anlässlich des französischen Kinostarts (23. Oktober 2019) lobte die französische Presse den Film überwiegend. Neben der Leistung der Darsteller wurde insbesondere der sensible Umgang mit dem Thema Autismus gelobt sowie die Leichtigkeit, mit der es den Regisseuren gelingt, ernste Themen anzupacken und seinem Publikum näherzubringen.[4]

Der Film spielte in Frankreich umgerechnet rund 16 Millionen US-Dollar ein.[5]

Auszeichnungen

Alles außer gewöhnlich erhielt das Prädikat besonders wertvoll der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW). In der Begründung heißt es u. a.: „Die Kamera ist ganz nah bei den Protagonisten und so taucht man unmittelbar ein in den Alltag, die Konflikte, aber auch die Fröhlichkeit und Schönheit der einzelnen Momente, in denen neben allen Problemen vor allem auch die Einzigartigkeit eines jeden Menschen gefeiert wird. (...) Der Humor und das Lebensbejahende kommen nicht zu kurz, doch nie wird eine der Figuren vorgeführt oder ins Lächerliche gezogen. Ein sorgfältig recherchierter Film, der einen liebe- und respektvollen Blick auf alle Protagonisten wirft und dem es mit großer Wärme und Leichtigkeit gelingt, ein komplexes und gesellschaftlich hochrelevantes Thema zu erzählen.“[6]

Weblinks

Einzelnachweise