Horst Grig
Horst Grig (bürgerlich Horst Grigoleit; * 4. Februar 1921 in Tilsit, Ostpreußen; † 30. August 2008 in Berlin) war ein deutscher Maler.
Leben
Grig schloss in den späten 1930er Jahren eine Ausbildung zum Werbegrafiker in Tilsit ab. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Militär eingezogen und 1941 als Fallschirmjäger während der Invasion der griechischen Insel Kreta im Unternehmen Merkur eingesetzt. Schwer verwundet überlebte er den Einsatz und war während seiner Rehabilitation in Italien untergebracht. Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo beherbergte ihn, was seinem künstlerischen Schaffen einen maßgeblichen Schub verlieh. Nach Kriegsende lebte und arbeitete er in Berlin. In den 1960er Jahren war er gemeinsam mit Karl-Heinz Droste, Walter Stöhrer, u. a. Mitglied der Gruppe 62 Berlin.[1][2] Am 15. Februar 1997 wurde GRIG vom Präsidenten des European Circle „Franz Kafka“ und dem Präsidenten der Prager Kunstakademie „Masaryk’s Akademie of Arts“, Miroslav Klivar, mit dem Masarykovy Akademie Umeni Diplom und entsprechender Medaille für sein Wirken ausgezeichnet.[3][4]
Ab 1973 bis zu seinem Lebensende pflegte er eine Lebenspartnerschaft mit der Schauspielerin Gitta Winter. 1985 wurde er Adoptivvater ihrer Tochter, der Schauspielerin Denise Gorzelanny.
Werk
Grigs Werk umfasst mehrere Schaffenszyklen: Während der Kriegszeit von 1939 bis 1945 lag sein Schwerpunkt auf Porträtzeichnungen, Papierarbeiten und Aquarellen. Seit Kriegsende war sein Schaffensort Berlin und es dominierten Strukturen auf Papier, später auch Acrylglas. In den Fünfziger Jahren umfassten seine künstlerischen Arbeiten eine Periode von Reliefbildern und zerstörerische Eingriffe in verschiedene Materialien, hauptsächlich Vulkanasche, Sand und Stein, aus denen Experimentelles und Dreidimensionales entstand. Die 1960er Jahre und sein Spätwerk beinhalten den umfassenden Zyklus Satellite. Thematisch reflektiert sein Werk die Auseinandersetzung mit dem Kosmos, verglühenden Sternen und Kraterschlünden. Künstlerisch war er stets auf der Suche nach der „Ewigkeit des Vergänglichen“, dem „Aufbauenden im Zerstörerischen“ und dem „Schwerelosen im Kompakten“, wie es u. a. Eberhard Roters und Heinz Ohff formulierten.[5]
Arbeiten von Horst Grig befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen in Frankreich, den USA, Russland (Michail Gorbatschow) und Deutschland (u. a. Axel Springer, Klaus Schütz). Sein Gesamtwerk umfasst mehr als 600 Arbeiten.
Werke (Auswahl)
- 1963: WEGA-GOLD-GEYSIR, Privatsammlung Berlin
- 1969: Verwandlung, Privatsammlung Berlin
- 1973: Seelenbrief an Hermes
- 1977: Mauerbruch
- 1989: Satellite 6-89
- 1989: Satellite X-89, Privatsammlung Berlin
Ausstellungen
- 1945: Omgus Spezial Service, Berlin
- 1945: Omgus Harnackhaus, Berlin
- 1960: Galerie Giradon, Paris
- 1961: Galerie am Abend, Berlin[6]
- 1962: Galerie Hilton, Berlin
- 1962: Maison de France, Berlin
- 1963: Galerie Cardinale, Berlin
- 1963: Stadthaus/Untere Galerie, Dortmund
- 1963: Klingenmuseum Solingen
- 1964: Städtisches Museum Flensburg
- 1965: Galerie Urenkel, Berlin
- 1965: Dom-Museum, Lübeck
- 1965: Deutsches Kulturinstitut, Kopenhagen
- 1984: Unicorn Gallery, Baltimore
- 1984/85: Osuna Gallery, Washington
- 1985: Galerie Wertheim, Berlin
- 1985: Galerie Sisyphos, Berlin
- 1986: Galerie am Havelufer, Berlin
- 1987: Sammlung Berlinische Galerie/Martin-Gropius-Bau, Berlin
- 1987+1988: Galerie Bund Deutscher Künstler, Stuttgart[7]
- 1987: Gallery Art 54, New York
- 1988: Gallery Daphne, Mannheim
- 1988: IBM-Haus, Berlin
- 1988: Zitadelle Spandau, Berlin
- 1988: Herrenberg, Städtische Galerie, Herrenberg
- 1989+1990: Adlung Gallery, New York
- 1991: Gallery Mykonos, Mykonos
- 1992: Galerie Madest, Reutlingen
- 1992: Galerie Kunsthöfle, Stuttgart
- 1992: Blue Point Gallery, Berlin
- 1992: Musée de l'Air de Bruxelles, Brüssel
- 1992/93: Galerie Miro, Berlin[8]
- 1993: Blue Point Gallery, Berlin
- 1994: Zitadelle Spandau, Berlin[9]
- 2017: Galerie Miro, Prag (Gruppenausstellung)[10]
Auszeichnungen
- 1997: Masarykovy Akademie Umeni Diplom mit entsprechender Medaille
Einzelnachweise
- ↑ Ausstellungskatalog Maison de France, Berlin, 1962: Gruppe 62. In: Vorwort von Eberhard Roters, Juli 1962
- ↑ Der Tagesspiegel / Feuilleton: Rückkehr zur Gemeinschaft - Künstler schließen sich zusammen - Vom Symposion zur Gruppe 62 Berlin, 21. Februar 1962
- ↑ Pressemitteilung des Bezirksamts Spandau von Berlin, Büro des Bezirksbürgermeisters Konrad Birkholz: Bedeutende Auszeichnung für einen Spandauer Kunstmaler, 26. Juni 1997
- ↑ Berliner Abendblatt: In einer Reihe mit Weltstars - Spandauer vereint mit großen Namen aus Hollywood, 9. Juli 1997
- ↑ Zitiert nach Heinz Ohff: Vorwort In: Ausstellungskatalog, 1983
- ↑ Berlin-Kurier: Fremdartige Labyrinthe, 12. Mai 1961
- ↑ Essay, Rudolf Wesner: Eröffnung der Ausstellung HORST GRIG in der Galerie des Bundes deutscher Künstler, 23. Mai 1987
- ↑ Berliner Morgenpost: Grig - der Maler mit Visionen aus dem Weltall, 11. Dezember 1992
- ↑ Berliner Morgenpost, Artikel von Brigitte Baecker: Horst Grig zeigt Bilder wie von anderen Planeten, 30. September 1988
- ↑ Artfacts Database – Horst GRIG
Personendaten | |
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NAME | Grig, Horst |
ALTERNATIVNAMEN | Grigoleit, Horst (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1921 |
GEBURTSORT | Tilsit, Ostpreußen |
STERBEDATUM | 30. August 2008 |
STERBEORT | Berlin |