Horst Weigelt

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Horst Weigelt (* 7. April 1928 in Landeshut in Schlesien;[1], Provinz Niederschlesien; † 25. Mai 2018 in Nürnberg[2]) war ein deutscher Eisenbahn-Ingenieur und Autor. Von 1979 bis Ende 1993 war er Präsident der Direktion Nürnberg der damaligen Deutschen Bundesbahn, später Beauftragter der Konzernleitung der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern.

Er war Autor zahlreicher Schriften, insbesondere zur Eisenbahngeschichte und -technik. Ab Mai 1993 war Weigelt darüber hinaus Schriftleiter der Eisenbahntechnischen Rundschau; bereits seit 1983 war er Mitglied im Beirat der Zeitschrift.

Werdegang

Weigelt studierte von 1948 bis 1954 Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Darmstadt. 1955 trat er in den Bundesbahndienst ein. Nach Referendariat und zweiter Staatsprüfung wurde er 1957 wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Berlin. Ab 1960 war er im Bau- und Betriebsdienst der Bundesbahndirektion Hamburg tätig. 1963 wurde er zum Planungsdezernent der S-Bahn Hamburg ernannt, 1965 wurde er Hauptabteilungsleiter Schnellbahnverkehr beim Hamburger Verkehrsverbund. Ab 1970 war er Mitglied der Leitung des Instituts zur Erforschung technologischer Entwicklungslinien (ite) Hamburg. 1974 wurde er zum Leiter der S-Bahn-Neubauabteilung der Bundesbahndirektion Hamburg ernannt.

Ab 1979 war er Präsident der Bundesbahndirektion Nürnberg. Mit Gründung der Deutschen Bahn AG im Januar 1994 wurde er zum Beauftragten der Konzernleitung für den Freistaat Bayern ernannt; diesen Posten hatte er bis Januar 1995 inne.[1] In seine Amtszeit als Direktionspräsident fallen unter anderem erste Überlegungen, Planung und die frühe Bauphase der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt, die Errichtung der ersten beiden Linien der S-Bahn Nürnberg, der Einsatz erster Neigetechnik-Triebwagen im Nahverkehr der Bundesbahn („Pendolino“) sowie die Gründung des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg.

Von 1992 bis 1996 war er Präsident der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft.[1]

Ehrungen

Am 15. Februar 1985 wurde Weigelt die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. Ehren halber) der Universität Stuttgart für „hervorragende wissenschaftliche Leistungen im Verkehrswesen, insbesondere in der Fortentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs“ verliehen. Die Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen hatte die Verleihung beantragt, die Laudatio hielt Gerhard Heimerl. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Weigelt etwa 60 Schriften veröffentlicht und fast 100 Vorträge weltweit gehalten.

Am 11. Juli 1994 erhielt er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Gewürdigt wurden seine Verdienste im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Bundesbahndirektion Nürnberg.

1957 erhielt er den Schinkelpreis.

Literatur

  • Horst Weigelt: Epochen der Eisenbahngeschichte. Hestra-Verlag, Darmstadt 1985, ISBN 3-7771-0187-7

Quellen

  • Präsident Dipl.-Ing. Horst Weigelt Ehrendoktor der Universität Stuttgart. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 34 (1985), Heft 1, S. 179 ff.
  • Bundesverdienstkreuz für Dr.-Ing. E. h. Horst Weigelt. In: Eisenbahntechnische Rundschau. Jahrgang 43 (1994), Heft 7/8, S. 539
  • Dr.-Ing. E. h. Weigelt, 65 Jahre. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 42, Nr. 4, 1993, S. 269

Einzelnachweise

  1. a b c 175 Jahre Eisenbahn. Innovationen für die Zukunft. Tagungsband vom 18. und 19. März 2010, S. 34.
  2. Anzeige von Horst Weigelt | miteinandertrauern.de. Abgerufen am 30. Mai 2018.

Weblinks