Hubertus Meyer-Burckhardt
Hubertus Meyer-Burckhardt (* 24. Juli 1956 in Kassel) ist ein deutscher Fernsehmoderator und -produzent sowie Journalist, Manager in der Medienbranche und Schriftsteller.
Leben und Karriere
Er legte 1975 das Abitur am Kasseler Friedrichsgymnasium ab. Meyer-Burckhardt studierte zunächst Geschichte und Philosophie an der FU Berlin und in Hamburg. Zwischen 1979 und 1981 war er Regieassistent am Thalia-Theater in Hamburg und an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, unter anderem von Boy Gobert und Hans Hollmann. Von 1981 bis 1984 besuchte er die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. Zwischen 1984 und 1993 arbeitete er für TC-E, als Creative Director für die Werbeagentur BBDO in Düsseldorf und für die neue deutsche Filmgesellschaft (ndF) in München. 1993 gründete er mit der ndF die Akzente Film deren geschäftsführender Gesellschafter er war. Für die ARD entwickelte und moderierte er 1994 Sowieso – Die Sonntagsshow, für die er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Bekannt wurde Meyer-Burckhardt als Moderator der NDR Talk Show (mit Alida Gundlach) von 1994 bis 2001. Von 1999 bis 2001 war er außerdem Vorsitzender der Geschäftsführung der Multimedia Film- und Fernsehproduktion GmbH, eines Joint Venture der Axel Springer AG mit der Studio Hamburg GmbH.
Von Dezember 2001 bis Juli 2004 war er Mitglied des Vorstands der Axel Springer AG im Ressort Elektronische Medien und Buch. Zum 1. Juli 2004 wechselte er vom Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media AG in deren Vorstand. 2006 zog Meyer-Burckhardt zurück nach Hamburg, wo er als Nachfolger von Matthias Esche Geschäftsführer der Polyphon-Gruppe wurde, die zum Studio Hamburg des NDR gehört. Gemeinsam mit Fred Kogel übernahm Meyer-Burckhardt die Geschäftsführung von Polyscreen, einem paritätischen Joint Venture der Polyphon mit der Constantin Film AG.
Zum 31. Mai 2013 verließ Meyer-Burckhardt die Geschäftsführung von Polyphon auf eigenen Wunsch. Er arbeitete bis zum 31. Dezember 2019 als Produzent weiter für die Polyphon.[1] Meyer-Burckhardt war Jury-Mitglied des Deutschen Fernsehpreises.
Von 2007 bis 2012 war er Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und war in dieser Eigenschaft bis 2012 einer von zwei Verantwortlichen für den Bereich Produktion der Hamburg Media School. Seit Januar 2008 ist Meyer-Burckhardt wieder Gastgeber der NDR Talk Show, gemeinsam mit Barbara Schöneberger.[2]
Seit 2014 hat er mit Meyer-Burckhardts Frauengeschichten seine eigene Radiosendung, in der am ersten Sonntag eines Monats beim Radiosender NDR Info bemerkenswerte Frauen vorgestellt werden.[3] Angelehnt an die Radiosendung erschien 2017 sein erstes Sachbuch mit dem Titel Frauengeschichten – Was ich von starken Frauen gelernt habe.[4]
In einer Folge der Reihe Pfarrer Braun, die in seiner Heimatstadt Kassel spielte, übernahm er 2010 eine Gastrolle als Elektromonteur. Seit 2010 ist er Pate des Kinderhospizes Bethel für unheilbar erkrankte Kinder.[5] Ferner unterstützt er verschiedene Sterbe-Hospize. In der NDR Quizsendung Kaum zu glauben! ist er seit 2014 Teil des Rateteams. Vom 1. Januar 2016 bis zum 14. Mai 2020 war Hubertus Meyer-Burckhardt Aufsichtsratsmitglied des Ernst-Deutsch-Theaters in Hamburg.
Privatleben
Meyer-Burckhardt ist Vater zweier Kinder und mit der Journalistin Dorothee Röhrig verheiratet. Im Jahre 2017 wurde bei ihm eine Krebserkrankung diagnostiziert.[6][7]
Auszeichnungen
- 2002 Ehrennadel der Stadt Kassel
- fünf Goldene Löwen, Bayerischer Fernsehpreis, Nominierung für den International Emmy Award, drei Adolf-Grimme-Preise für Das Urteil
- Adolf-Grimme-Preis 1994 Sowieso – Die Sonntagsshow
- nominiert für den Adolf-Grimme-Preis 1992 als Autor, Produzent und Moderator der ARD-Sendung How much?
- 2017 Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen für das NDR-Drama Meine fremde Freundin
- 2018 FIPA d’Or für die beste Hauptdarstellerin und das beste Drehbuch für das NDR-Drama Meine fremde Freundin beim FIPA - Festival de création audiovisuelle internationale[8]
- 2019 Medienpreis Goldener Kompass (Christliche Medieninitiative pro)[9]
Veröffentlichungen
- Die Kündigung. Roman. Ullstein, Berlin 2011, ISBN 978-3-550-08849-0 (Hörbuch: procella books/Hypertension, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9814740-0-8).
- Die kleine Geschichte einer großen Liebe. Roman. Bastei Lübbe, Köln 2014, ISBN 978-3-431-03901-6.
- Meine Tage mit Fabienne. Roman. Bastei Lübbe, Köln 2016, ISBN 978-3-431-03953-5 (Hörbuch, Lübbe Audio, Köln 2016 ISBN 978-3-7857-5218-0)
- Frauengeschichten - Was ich von starken Frauen gelernt habe. Sachbuch. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2017, ISBN 978-3-579-08659-0
- Diese ganze Scheiße mit der Zeit: Meine Entdeckung des Jetzt. Gräfe und Unzer, München 2019, ISBN 978-3-8338-7037-8
Filmografie (Auswahl)
- 1996: Trickser (TV-Film, Regie: Oliver Hirschbiegel)[10]
- 1996: Rendezvous des Todes (TV-Film, Regie: Richard Huber)[11]
- 1997: Das Urteil (1997) (TV-Film, Regie: Oliver Hirschbiegel)
- 2002: Mein letzter Film (Kinospielfilm, Regie: Oliver Hirschbiegel)
- 2005: Ein ganz gewöhnlicher Jude (Film) (Kinospielfilm, Regie: Oliver Hirschbiegel)
- 2011: Blaubeerblau (TV-Film, Regie: Rainer Kaufmann)
- 2012: Der Klügere zieht aus (TV-Film, Regie: Christoph Schnee)
- 2013: Mein Mann, ein Mörder (TV-Film, Regie: Lancelot von Naso)
- 2014: Blindgänger (TV-Film, Regie: Peter Kahane)[12]
- 2017: Meine fremde Freundin (TV-Film, Regie: Stefan Krohmer)[13]
- 2018: Getrieben (TV-Film in Zusammenarbeit mit M.I.M. Made in Munich Movies GmbH, Regie: Maris Pfeiffer)[14]
- 2019: Das Versprechen (TV-Film gemeinsam produziert mit Christoph Bicker, Regie: Till Endemann)[15]
- 2021: 50 Jahre Transitstrecke: Unsere Geschichte (Fernsehdoku, als Erzähler)
Weblinks
- Hubertus Meyer-Burckhardt in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Hubertus Meyer-Burckhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Planet Interview: "Die Talk-Formate sind nicht braver geworden, das Gegenteil ist der Fall." – ausführliches Interview mit Hubertus Meyer-Burckhardt (27. Februar 2009)
- Management von Hubertus Meyer-Burckhardt – Aktuelle Informationen und Sendetermine
- GQ-Magazin
- FOCUS
- GALA
- karriereführer Interview (Februar 2012)
Einzelnachweise
- ↑ Jörg Michael Seewald: Ein stilles, genaues Porträt über einen Fernfahrer. Im Gespräch: Hubertus Meyer-Burckhardt. In: faz.net. FAZ, 6. Mai 2013, abgerufen am 12. Mai 2013.
- ↑ spiegel.de, 18. September 2007
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ Kinderhospiz Bethel - Hubertus Meyer-Burckhardt
- ↑ Hubertus Meyer-Burckhardt hat Krebs: "Irgendwann wird der Tod gewinnen". Abgerufen am 26. November 2019.
- ↑ NDR-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt hat Krebs. Abgerufen am 26. November 2019.
- ↑ Daten bei FIPA.tv
- ↑ [3]
- ↑ Daten bei FILMPORTAL.DE
- ↑ Daten bei HeuteKino!
- ↑ Blindgänger bei crew united, abgerufen am 12. März 2021.
- ↑ Daten bei Nordmedia
- ↑ Getrieben bei crew united, abgerufen am 12. März 2021.
- ↑ Daten auf ZDF Presseportal
Personendaten | |
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NAME | Meyer-Burckhardt, Hubertus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fernsehproduzent, Journalist und Manager in der Medienbranche |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1956 |
GEBURTSORT | Kassel |