Hugo Krayn
Hugo Krayn (geboren 5. Februar 1885 in Berlin[1]; gestorben 25. Januar 1919 in Charlottenburg[2]) war ein deutscher Maler der Berliner Sezession.
Leben
Krayn, Sohn des jüdischen Kaufmanns Leopold Krayn, kam 1902 auf die Berliner Kunstgewerbeschule und wurde Schüler Emil Orliks in dessen Klasse für Graphik und Buchkunst von 1905 bis 1910. In der 1912 in Deutschland beim Georg Westermann Verlag erschienenen Übersetzung des Kinderbuchs Die Wasserkinder von Charles Kingsley wurden 28 Bilder, schwarzweiß und farbig, von ihm verwendet.[3]
Das industrielle Berlin, seine Einwohner auf der Straße und in ihrer Arbeitswelt waren seine Themen. Auch während eines Erholungsaufenthaltes in Davos waren seine Eindrücke eher die der Enge des Dorfes als die Monumentalität der Gebirgslandschaft. Krayn stellte in der Berliner Sezession, deren Mitglied er 1915 wurde, und im Deutschen Künstlerbund aus. Die Stadt Berlin kaufte Bilder von ihm an. In Wiesbaden war er auf der Großen Kunstausstellung 1918 vertreten.[4] Bevor sich eine von Lovis Corinth an zwei Bildern bemerkte Neubestimmung seines Malstils festigen konnte, starb Krayn an der weltweit grassierenden Spanischen Grippe.
1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ seine Lithografie „Vierter Klasse“ (1916) aus der Kunsthalle Hamburg beschlagnahmt und danach vernichtet.[5] Ein großer Teil seiner Arbeiten ging bei einem Fliegerangriff auf Berlin verloren. Einige seiner Werke befinden sich noch in Privatbesitz.
Hugo Krayn war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[6]
Literatur
- Krayn, Hugo. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 475–476.
- Karl Schwarz: Hugo Krayn. Mit einem Vorwort von Lovis Corinth. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1919 (archive.org).
- Karl Schwarz: Zwei junge Graphiker. In: Ost und West, Mai 1913, Sp. 369–372
Weblinks
- Bild Großstadt (Berlin) (1914) auf LeMO
- Lithografien Was mir die Straße sagt (1914 / 1915) bei der adk
- Hugo Krayn in Kallmünz bergverein-kallmuenz.de
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsregister Standesamt Berlin 5a, Nr. 424/1885
- ↑ Sterberegister Standesamt Charlottenburg I, Nr. 103/1919
- ↑ Charles Kingsley: Die Wasserkinder. Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1912 (tu-braunschweig.de – Aus dem Englischen übersetzt von Eugenie Hoffmann und Rose Wenner. Mit 28 schwarzen Textbildern und 4 mehrfarbigen Vollbildern von Hugo Krayn).
- ↑ Große Kunstausstellung. Neues Museum, Wiesbaden 1918 (kunstverein-wiesbaden.de).
- ↑ Stale Session. Abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ kuenstlerbund.de: Krayn, Hugo. In: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903. Abgerufen am 10. November 2019.
Personendaten | |
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NAME | Krayn, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1885 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 25. Januar 1919 |
STERBEORT | Berlin-Charlottenburg |