Hugo von Wallis

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Hugo von Wallis (* 12. April 1910 in Köln; † 4. Mai 1993 in München) war ein deutscher Jurist mit dem Fachgebiet des Finanz- und Steuerrechts und Präsident des Bundesfinanzhofs.

Karriere

Von Wallis promovierte 1933 mit Die Methoden der Auslegung strafrechtlicher Normen in Köln, legte 1935 die große juristische Staatsprüfung ab und wurde Assessor bei der Reichsfinanzverwaltung. Er trat der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.104.321, Gau Sachsen).[1] Nach seinem Einsatz in verschiedenen Finanzämtern und der Oberfinanzdirektion Dresden wurde er 1939 zum Regierungsrat ernannt.[1] 1941 wurde er zum Wehrdienst eingezogen. Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft war er ab 1946 beim Finanzamt Köln-Stadt und übernahm 1950 die Leitung des Finanzamts Aachen-Stadt.

1957 wurde von Wallis als Bundesrichter an den Bundesfinanzhof nach München berufen. Er war Mitglied in verschiedenen Senaten und befasste sich mit Ertragssteuerrecht, Verkehrssteuern, Einheitsbewertung und einheitswertabhängigen Steuern. Vom 1. Juli 1970 bis 30. April 1978 war er Präsident des Bundesfinanzhofs.

Lehrtätigkeit

Von Wallis habilitierte sich 1952 in Köln im Finanz- und Steuerrecht und nahm dort (schon seit 1950) einen Lehrauftrag wahr. An der RWTH Aachen lehrte er seit 1958 als Honorarprofessor für Finanz- und Steuerrecht. An der Universität München und an der TU München war er ebenfalls in Lehre und Forschung tätig.

Ehrungen

Von Wallis war Ehrenmitglied des Instituto Brasileiro de Direito Tributario in São Paulo.

Sonstiges

Von Wallis war seit dem 16. Mai 1929 Mitglied der Studentenverbindung K.D.St.V. Rheno-Baltia zu Köln im CV.

Literatur

  • Franz Klein und Klaus Vogel (Hrsg.): Der Bundesfinanzhof und seine Rechtsprechung: Grundfragen – Grundlagen. Festschrift für Hugo von Wallis zum 75. Geburtstag am 12. April 1985. Bonn: Stollfuss 1985 ISBN 3-08-470085-0
  • Karl Koch: Laudatio: Präsident des Bundesfinanzhofs a. D. Prof. Dr. Hugo von Wallis 70 Jahre alt. In: Deutsche Steuer-Zeitung 68 (1980), S. 139.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 642.