Human Design

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Human Design ist eine von der New-Age-Bewegung inspirierte Praxis. Ihre Befürworter beschreiben es als ganzheitliches Selbsterkenntnissystem und nutzen es zur Persönlichkeitsanalyse.[1][2]

Human Design soll Ansätze von Astrologie, I Ging, Chakrenlehre, Kabbala, Genetik, Quantenphysik und vedischer Philosophie kombinieren, und unterteilt Persönlichkeiten in fünf Typen, die u. a. angeben sollen, wie jemand „Energie“ mit der Welt austausche: Manifestoren, Generatoren, Manifestierende Generatoren, Projektoren und Reflektoren. Das Human Design System kann dabei als pseudowissenschaftlich betrachtet werden.[1]

Es wurde von Alan Robert Krakower ins Leben gerufen, der 1992 ein Buch mit dem Titel The Human Design System unter dem Pseudonym Ra Uru Hu veröffentlichte. Krakower entwickelte das Human-Design-System nach einer mystischen Erfahrung im Jahr 1987. Human Design soll als eine Methode der Selbsterkenntnis dienen, die keine religiöse Zugehörigkeit habe.[3] Es wurde vom Theologen J. R. Hustwit als „transreligiöses Projekt“ beschrieben, das sieben oder mehr Traditionen zusammenfasse. Hustwit ist allerdings skeptisch, ob solch ein transreligiöses Konzept nicht ein Assoziieren mit lediglich ähnlich lautenden Konzepten unterschiedlicher Bedeutung sei.[4] Es wurde auch als "psychologisches Beratungsinstrument" beschrieben.[5][6][7]

In der Human-Design-Analyse wird die Planetenkonstellation zum Zeitpunkt der Geburt (sowie 88 Tage davor) in einer Übersicht dargestellt, die als Körpergrafik (englisch Bodygraph) bezeichnet wird. Sie zeigt die 64 Hexagramme des I Ging in den verschiedenen Zentren der Körpergrafik. Es kann in einem Mandala dargestellt werden, das den 12 Tierkreiszeichen überlagert sein soll. Human Design wird auch für angebliche ideale Umgebungen für Leben, Arbeiten und Beziehungen verwendet. Darüber hinaus behauptet es, den "tiefen Zugang zu körperlicher, generationsbezogener und interdimensionaler Intelligenz" zu erleichtern.

Aus dem Geburtsdatum, Geburtsort und der Geburtszeit eines Menschen wird mithilfe einer Software eine Karte für den individuellen Lebensweg erstellt. Die Lektüre des eigenen Designs soll Details über das eigene Potenzial aufzeigen, wobei keine Bewertung in "gut", "schlecht", "Haben" oder "Nicht-Haben" stattfindet.[8]

Jeder Mensch soll nach der Human-Design-Lehre ein einzigartiges Design haben. Die Prämisse des Systems ist, dass das Universum jedem Menschen ein Design gegeben hat, weil es diesen so "braucht". Auch zeigt ein sogenanntes Transit-Diagramm an, welche Planetenkonstellation zum tagesaktuellen Zeitpunkt vorherrscht.

Einzelnachweise

  1. a b a-critique-of-the-human-design-system. In: https://mortentolboll.weebly.com/. Morten Tolboll, abgerufen am 31. Mai 2022.
  2. Jessie Sperling: was-ist-human-design-das-steckt-hinter-der-erfahrungswissenschaft. In: https://praxistipps.focus.de/. FOCUS online, 28. Juli 2021, abgerufen am 31. Mai 2022.
  3. Peter Schöber: Human Design System – The Centres. Hrsg.: Peter Schoeber. 2014, ISBN 978-3-906187-00-6.
  4. Hustwit, J. R.: Myself, Only Moreso: Conditions for the Possibility of Transreligious Theology. In: Open Theology. Band 2, Nr. 1. De Gruyter Open Access, 2016, S. 240 (degruyter.com).
  5. Petra Stute: Über den Tellerrand – ein Blick ins Human Design System (HDS). In: https://link.springer.com/. Springer Nature Switzerland AG, 3. März 2021, abgerufen am 31. Mai 2022.
  6. Kara Ladd: Inside The Art Of Human Design With Erin Claire Jones. In: https://www.forbes.com/. Forbes Media LLC, 19. Februar 2019, abgerufen am 31. Mai 2022.
  7. Esme Benjamin: Can the Mystical System 'Human Design' Genuinely Help us Excel at Work? 18. September 2018, abgerufen am 31. Mai 2022.
  8. Karen Curry: Understanding Human Design: The New Science of Astrology: Discover Who You Really Are. Hrsg.: Karen Curry. Hierophant Publishing, San Antonio 2013, ISBN 978-1-938289-10-1.