Hundeleine

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Hund an einer Leine (pompejianisches Mosaik)

Eine Hundeleine oder Führleine ist eine Leine,[1] die zum Führen von Hunden, seltener auch anderen Haustieren verwendet wird. Eine Hundeleine verbindet ein Geschirr oder ein Halsband mit einem Haltegriff oder einer Halteschlaufe. Eine Hundeleine dient der Führung des Hundes durch den Hundeführer, daneben auch dem Schutz von Passanten und anderen Tieren sowie auch des Hundes selbst (etwa im Straßenverkehr) beim täglichen Auslauf.

Eine Hundeleine kann aus Leder (meist Rindsleder) oder vielen verschiedenen anderen Materialien bestehen. Manche Hundeleinen, die sogenannten Roll- oder Automatikleinen verfügen zusätzlich über eine Aufrollmechanik, mit deren Hilfe bei Bedarf dem Hund mehr Lauffreiheit gegeben werden kann.

Die ältesten Nachweise für den Gebrauch von Hundeleinen wurden an den Fundstätten Shuwaymis und Jubbah im Nordwesten Saudi-Arabiens erbracht. Dort fanden sich Darstellungen von Jagdszenen des 7., vielleicht sogar 8. Jahrtausends v. Chr., mit Hunden, die an Leinen laufen.[2]

Schäferhund an einer kurzen Hundeleine

Kommunaler Leinenzwang

Hinweis auf Leinenzwang in einer Grünanlage

Auf öffentlichen Wegen innerhalb geschlossener Ortschaften (inklusive Parkanlagen) besteht häufig durch Hundeverordnungen Leinenzwang. In öffentlichen Naherholungsgebieten wird darauf häufig auch durch entsprechende Schilder hingewiesen. Oft steht auf solchen Schildern: „Hunde bitte an die kurze Leine nehmen!“. Dabei ist zu beachten, dass die Hundeleine bei einrollbaren Leinen so kurz wie möglich zu führen ist. In vielen Städten gibt es zum freien Auslauf der Hunde extra freigegebene Flächen, meist abgelegene Wiesen außerhalb bewohnter Gebiete.

Sonderkonstruktionen

  • Eine besondere Bauart der Hundeleine ist die Y-Leine. Sie ermöglicht das gleichzeitige Führen zweier Hunde mit einer Hand.
  • Blindenführhunde benötigen eine spezielle Konstruktion mit starrem Führbügel, welche jede Bewegung des Hundes an die Hand des Halters weiterleitet.
  • Eine Moxonleine (auch Retrieverleine) ist eine Kombination aus Führleine und Halsband mit Handschlaufe, Führleine, Halsung mit Gleitring und Stopper.
  • Die Befreiungsleine ist ebenfalls Leine und Halsband in einem und wird vor allem jagdlich genutzt.
  • Eine Roll-Hundeleine (umgangssprachlich oft „Flexi-Leine“, Markenname des Erfinders) ist eine sehr lange Leine, die in einem in der Hand gehaltenen Gehäuse mittels Feder aufgewickelt wird.
  • Eine Longierleine ist eine sehr lange Leine, die unter anderem beim Longieren mit Hund verwendet wird.
  • Eine Schleppleine ist ebenfalls eine sehr lange, meist dünne, Leine. Der Hund schleppt sie schleifend hinter sich her. Sie dient dazu, notfalls den Hund über die Leine kontrollieren zu können oder Signale an den Hund zu geben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Haseder, S. 501
  2. Maria Guagnin, Angela R.Perri, Michael D.Petraglia: Pre-Neolithic evidence for dog-assisted hunting strategies in Arabia, in: Journal of Anthropological Archaeology (2017) doi:10.1016/j.jaa.2017.10.003.

Weblinks

Wiktionary: Hundeleine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen