IG Bergbau, Chemie, Energie

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IG Bergbau, Chemie, Energie
Logo
Vorläufer IG Bergbau und Energie,
IG Chemie-Papier-Keramik,
Gewerkschaft Leder
Datei:IG BCE Jugend Logo.jpg
Logo der IG-BCE-Jugend
Sitz in Hannover
Links IG BCE-Gebäude am Königsworther Platz und am Zubringer zum Westschnellweg
Gedenktafel am Sitz der IG Bergbau, Chemie, Energie in Bochum

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) entstand 1997 durch Fusion der IG Bergbau und Energie (IG BE) mit der IG Chemie-Papier-Keramik (IG CPK) und der Gewerkschaft Leder (GL). Sie hat ihren Sitz am Königsworther Platz in Hannover.

Die IG Bergbau, Chemie, Energie ist sowohl Mitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) als auch im Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland. Sie ist die drittgrößte Einzelgewerkschaft im DGB. 2020 gehörten ihr 606.348 Mitglieder an; 472.611 männliche und 133.737 weibliche. Die Gewerkschaft deckt Berufe in den Branchen Bergbau, Chemie, Gas, Glas, Kautschuk, Keramik, Kunststoffe, Leder, Mineralöl, Papier, Pharma, Sanierung/Entsorgung, Steinkohle und Wasserwirtschaft ab.

Aufbau der Organisation

Die Basis der Organisation bilden die Ortsgruppen und Vertrauenskörper, die auf ihrer Ebene gleichberechtigt nebeneinander stehen. Hierauf bauen weitere Einheiten wie der Bezirk, der Landesbezirk und der Hauptvorstand auf. Die Betreuung der Mitglieder erfolgt über die räumliche Aufteilung von insgesamt 42 Bezirken,[1] so dass die zuständige Bezirksleitung für die Mitglieder ohne großen Zeit- und Reiseaufwand erreichbar ist. Die gewerkschaftlichen und politischen Themen der einzelnen Bezirke werden durch die acht Landesbezirke Baden-Württemberg, Bayern, Hessen/Thüringen, Nord, Nordost, Nordrhein, Rheinland-Pfalz/Saarland und Westfalen koordiniert. In Hannover befinden sich der Sitz der Gewerkschaft und der geschäftsführende Hauptvorstand mit insgesamt fünf Bereichen.

Der Frauenanteil in den Spitzengremien wie dem geschäftsführenden Hauptvorstand liegt bei zwei Frauen zu drei Männern, der Anteil der hauptamtlichen Gewerkschafterinnen an von der IGBCE zu besetzenden Aufsichtsratsmandaten soll auf 30 Prozent erhöht werden.[2]

Für die gewerkschaftliche Bildungsarbeit stehen drei Bildungszentren in Bad Münder, Haltern am See und Grünheide (Mark) zur Verfügung.[3]

Geschichte

In einer Vorgängerorganisation, dem Fabrikarbeiterverband, waren 1930 fast eine halbe Million Beschäftigte organisiert. 1959 wurde erreicht, dass im Bergbau erstmals branchenweit eine 5-Tage-Woche galt. Der Kohleausstieg wurde gebremst und die Konsolidierung der bundesdeutschen Steinkohleförderung in der Ruhrkohle AG befördert.[4]

Tochterunternehmen

Die Gesellschaft für Bildung, Wissen, Seminar der IGBCE mbH (Kurzname: IGBCE BWS GmbH), mit Sitz in der Hauptverwaltung der IGBCE, ist der für Betriebsräteschulung verantwortliche Bildungsträger der IGBCE.[5] Sie führt hauptsächlich Seminare gemäß § 37(6) BetrVG durch.

Als Besonderheit gilt die Führungskräfteakademie für BR-Vorsitzende und Freigestellte.[6]

Die IGBCE ist mit 26,8 % an der Wohnungsgesellschaft Vivawest beteiligt.

Vorstand

Auf dem 7. ordentlichen Gewerkschaftskongress in Hannover wurde Michael Vassiliadis im Oktober 2021 erneut zum Vorsitzenden gewählt. Als weitere Mitglieder des geschäftsführenden Hauptvorstandes wurden Ralf Sikorski als stellvertretender Vorsitzender, Francesco Grioli und Karin Erhard bestätigt sowie Birgit Biermann als neues Mitglied gewählt.[7]

Vorsitzende

stellvertretende Vorsitzende

Kontroverse

Die IGBCE wirkte erfolgreich auf Wirtschaftsminister Peter Altmaier ein, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zugunsten von Unternehmen umzugestalten, die die Zahlung der EEG-Umlage umgingen.[8]

Weblinks

Commons: IG Bergbau, Chemie, Energie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Organisationsstruktur IG BCE.
  2. Beitrag von Edeltraud Glänzer, IG BCE, zum 100. Internationalen Frauentag (Memento vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive)
  3. Seminarangebote der IG BCE.
  4. Alexander Budde: 12 Jahre IG BCE – Der lange Marsch der Braven. In: deutschlandfunk.de. 18. September 2015, abgerufen am 14. September 2017.
  5. Impressum der Webseite der IG BCE BWS.
  6. Website der BR-Führungskräfteakademie
  7. IG BCE: Starkes Votum für IG-BCE-Spitze, 26. Oktober 2021.
  8. Frank Dohmen: Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+). In: Der Spiegel. 29. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. November 2021]).

Koordinaten: 52° 22′ 41,5″ N, 9° 43′ 17″ O