Medische Sprache

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Medisch

Gesprochen in

Antikes Iran
Sprecher ausgestorben
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-3

xme

Die medische Sprache oder das Medische ist die ausgestorbene Sprache der iranischen Meder. Zusammen mit dem ebenfalls ausgestorbenen Parthischen, den kaspischen Sprachen (unter anderem Gilaki und Mazandarani), den kurdischen Sprachen, dem Zaza-Gorani und dem Belutschi wird die Sprache der Meder als nordwestiranische Sprache klassifiziert.[1] (Siehe auch Iranische Sprachen.)

Der ursprüngliche Name der medischen Sprache ist unbekannt.

Nachweis und Identität

Medisch ist nur durch einige Lehnwörter im Altpersischen belegt. Über die Grammatik ist nichts bekannt. Aus der Zeit der Meder sind keine Dokumente erhalten geblieben.

Im Unterschied zu anderen iranischen Völkern wie den Persern werden die Meder ausschließlich in fremden Quellen erwähnt, wie beispielsweise in akkadischen Quellen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts v. Chr. und in Herodots historischer Darstellung des persisch-medischen Konfliktes aus dem 5. Jahrhundert.

Herodot erwähnt in seinen Historien, dass das Wort spaka (

σπάκα

) für ‚Hündin‘ medisch sei. Dieser Begriff und seine Bedeutung sind in modernen iranischen Sprachen wie Talisch erhalten.[2] Im Russischen heißt ‚Hund‘ sobáka (

соба́ка

).

Im 1. Jahrhundert v. Chr. erwähnt Strabon eine Verwandtschaft zwischen den verschiedenen iranischen Völkern und deren Sprachen: „[Von] jenseits des Indus’ […] erstreckt sich Ariana soweit, dass es einige Teile Persien, Mediens, und im Norden Parthien und Sogdien umschließt; diese Völker sprechen annähernd dieselbe Sprache.“ (Geographika 15.2.1–15.2.8[3])

Literatur

  • Manfred Mayrhofer: Die Rekonstruktion des Medischen. In: Anzeiger der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, 105, 1968, S. 1–22.
  • Rüdiger Schmitt: Die Sprache der Meder – eine große Unbekannte. In: Giovanni B. Lanfranchi, Michael Roaf, Robert Rollinger (Hrsg.): Continuity of Empire (?). Assyria, Media, Persia (= History of the Ancient Near East, Monograph, 5). Padua 2003, S. 23–36.

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Schmitt: Compendium Linguarum Iranicarum. Reichert, Wiesbaden 1989.
  2. A. D. (ed.) Godley: Herodotus, with an English translation. Harvard UP, Cambridge 1920. (Historien 1.110)
  3. H. C. & W. Falconer Hamilton: The Geography of Strabo. Literally translated, with notes, Band 3. George Bell & Sons, London 1903. S. 125. (Geographika 15.2)