Iranisches Hochland
Das Iranische Hochland, auch Persisches Plateau[1][2] (persisch فلات ایران
), iranisches Plateau[3] und ähnlich genannt, ist eine gebirgige Region in Asien, zwischen dem Zweistromland im Westen und der Hindukuschregion im Osten.
Abgrenzung und Name
Die nördliche Grenze des Hochlandes liegt in Zentralasien, im Süden begrenzen der Persische Golf, die Straße von Hormus und der Golf von Oman das Gebiet. Es umfasst nicht nur iranisches Staatsgebiet, sondern auch Teile von Afghanistan, Aserbaidschan, Pakistan und Turkmenistan.[4] Der Name ist angelehnt an die frühen, sich selbst als „Arier“ bezeichnenden, iranischsprachigen Völker, also jenen Zweig der Indogermanen, der beginnend ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. die Region besiedelte und kultivierte. Der Begriff wird häufig gleichgesetzt mit der iranisch geprägten, von der Encyclopaedia Iranica als Iranian Cultural Continent und von einigen Iranisten[5] als „Groß-Iran“ bezeichneten Kulturregion, die sich weitestgehend mit dem iranischen Hochland deckt und über diese hinaus insbesondere auf benachbarte Regionen im Kaukasus, in Zentralasien und Anatolien übergreift.
Landschaft und Geologie
Das Hochland bildet sich aus einer tektonischen Platte (Iranische Platte), als Teil der Eurasischen Platte, eingekeilt zwischen der Arabischen und der Indischen Platte. Es gehört zum alpidischen Gebirgsgürtel, der im Norden im Raum Kurdistan in das Anatolische Hochland und die Kaukasusregion übergeht und im Osten, in der Hindukuschregion, dem Pamir und dem Himalaya Fortsetzung findet. Die eigentlichen Faltengebirge, die das Hochland als Randgebirge umgrenzen, sind das Elbursgebirge (Kuh-e Alborz) im Norden, gegen das Kaspische Meer und Kopet Dag und Aladağlar gegen die Karakum, im Westen und Südwesten das Zagrosgebirge gegen die Euphratniederungen und den Persischen Golf. Im Südosten geht das Hochland über die Gebirgszüge Kuh-e Jebal Barez, Kuh-e Birag, Kuh-e Taftan und Kuh-i Sultangruppe und die Senke Jaz Murian in die Bergregion Belutschistan über. Das Hochland selbst ist nicht der alpidischen Orogenese zuzuordnen, sondern eher in Zusammenhang mit der Bildungen von Ural und Hajar (Omanzug) zu sehen.[6] Aufgrund der aktiven Tektonik ist die Region erdbebengefährdet und zeigt rezenten Vulkanismus.[7]
Gegliedert wird das Hochland durch die NW–SO streichenden Nebenketten des Zagros, die Kuhrudkette (Kuh-e Rud), Kuh-e Davaran und Kuh-e Banan. Zwischen den Randgebirgen und dem Kuhrud liegen die großen Wüsten des Plateaus (Wüste Lut/Dasht-e Lut, Dascht-e Kawir, Rigestan, Dascht-e Margoh, Jaz Murian, Hamum-i Mashkel).
Weblinks
- Iran (Iranian Plateau) aus Encyclopædia Britannica 1911
- Karte des Iranischen Hochlands, auf peakbagger.com
Einzelnachweise
- ↑ Robert H. Dyson: The archaeological evidence of the second millennium B.C. on the Persian plateau. ISBN 0-521-07098-8 (openlibrary.org).
- ↑ James Bell: A System of Geography, Popular and Scientific. Archibald Fullarton, 1832, S. 7, 284, 287, 288 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Vgl. etwa Mohammad-Reza Kargar: Zum Geleit. In: Wilfried Seipel, Wenzel Jacob (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland: 10. August 2001 bis 6. Januar 2002, Bonn. Skira editore, Mailand, Kunsthistorisches Museum Wien: 22. November 2000 bis 25. März 2001, Wien). Kunsthistorisches Museum, Wien 2001. S. 11.
- ↑ Artikel Iranian highlands, in: Britannica.
- ↑ So Richard Nelson Frye: Greater Iran. A 20th-century Odyssey. Zweite Auflage. Mazda Publications, Costa Mesa/CA 2011, ISBN 1-56859-177-2, S. XI.
- ↑ O. Thiele: Zum Alter der Metamorphose in Zentral-Iran. In: Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien. Band 58. Wien 1965, S. 87–101 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 17. September 2021]).
- ↑ Nasrollah Mansur: Das Iranische Hochplateau und die Erdbebenproblematik. In: Nasser Kanani, A. Ahgary (Hrsg.): Gahname. Fachzeitschrift des Vereins Iranischer Naturwissenschaftler und Ingenieure (VINI) in der Bundesrepublik Deutschland e. V. Nr. 9 (PDF, vini.de [abgerufen am 1. Januar 2009]).