ITF Junior Tour

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die ITF Junior Tour (auch ITF Junior Circuit und seit 2019 ITF World Tennis Tour Juniors genannt) ist eine von der International Tennis Federation (ITF) organisierte Tennis-Turnierserie für männliche und weibliche Junioren, die unter 18 Jahren alt sind. Die Turnierserie soll jungen Spielern die Möglichkeit geben zu Reisen und ihr Talent weiterzuentwickeln, um später an Profiturnieren teilnehmen zu können.

Geschichte

Die Serie wurde 1977 ins Leben gerufen und bestand in seinem Premierenjahr aus gerade einmal sieben Turnieren. Mittlerweile besteht die Turnierserie aus über 650 Turnieren in 140 Ländern. Einige erfolgreiche Jugendspieler wie Ivan Lendl, Pat Cash, Gabriela Sabatini, Martina Hingis, Marcelo Ríos, Andy Roddick, Amélie Mauresmo, Roger Federer und einige mehr wurden später auch zur Nummer 1 bei den Profis.

Wie die ATP ud WTA hat auch die Junior Tour eine Weltrangliste und krönt Ende jeden Jahres einen Weltmeister. Von 1982 bis 2003 gab es noch jeweils einen Weltmeister im Einzel und Doppel, ab 2004 wurden die Ergebnisse zu einer Rangliste zusammengeführt und nur ein Jahresbester pro Geschlecht wurde gekürt.

1997 wurde von der ITF das Junior Exempt Project gestartet, um jungen Spielerinnen de Einstieg in Profiturniere zu erleichtern. Mit dem Exempt-Status konnten Top-10-Spielerinnen der Junioren Wildcards für die ITF Women’s World Tennis Tour erhalten. Die Anzahl und Auswahl der Turniere war dabei abhängig von der Platzierung der Spielerin. 2007 wurde das Projekt auch um die männlichen Spieler erweitert. Seit 2018 reservieren M15-Turniere der ITF Pro Circuit Plätze im Hauptfeld für Top-Junioren.

Turnierkategorien und Punktevergabe

Wie die Turnierreihen der Profiebene sind die Turniere in verschiedene Kategorie eingeteilt. Die höchste Kategorie ist das Grand-Slam-Turnier und die olympischen Jugendspiele, die alle vier Jahre stattfinden, gefolgt von den ITF Junior Masters, die genau wie die ATP Finals oder die WTA Championships funktioniert und die acht besten Spieler des Jahres einlädt. Die fünf Grade-A-Turniere sind äquivalent zu den ATP Masters 1000 und WTA Premier Mandatory angelegt und geben halb so viele Punkte wie die Grand-Slam-Turniere. In chronologischer Reihenfolge sind das die Porto Alegre Junior Championships, die Trofeo Bonfiglio, der Osaka Mayor’s Cup, das Abierto Juvenil Mexicano und der Orange Bowl. Allen übrigen Turniere werden die Klassifikationen 1 bis 5 zugeteilt – die Bezeichnungen B1 bis B3 beziehen sich dabei auf regionale Turniere.

Im Jahr 2018 wurde die Punktevergabe verändert. Es wurden Turniere der höheren Kategorien mehr gewichtet. Außerdem wurde ein Weiterkommen in spätere Turnierrunden unabhängig von der Turnierkategorie mit mehr Punkten honoriert. Die Olympischen Spiele, die Grand-Slams-Turniere und das Masters wurden höher als die Grade-A-Turniere kategorisiert, die vorher die höchste Turnierserie war. Zuletzt wurden die regionalen B-Turniere den Turnieren der Grade 1 bis 3 angeglichen, die vorher verschieden viele Punkte ausgeschüttet haben.

Die Rangliste kombiniert Einzel- und Doppelergebnisse. Letztere werden jedoch nur zu einem Faktor von 25 % gezählt. Zudem zählen nur die jeweils besten sechs Ergebnisse im Einzel und Doppel.

Es werden keine Preisgelder für Turniere der Junioren ausgeschüttet.

Einzel
Turnierkategorie S F HF VF AF R32
Grand Slam 1000 700 490 300 180 90
Olympia 1000 700 490 300 180 90
Masters1 750 450 250+ 150+
Grade A 500 350 250 150 90 45
Grade 1/B1 300 210 140 100 60 30
Grade 2/B2 200 140 100 60 36 18
Grade 3/B3 100 60 36 20 10 5
Grade 4 60 36 18 10 5
Grade 5 30 18 9 5 2
1 Das Masters vergibt 320 bzw. 250 Punkte für den 3. und 4. Platz und 200, 185, 165, 150 für die Plätze 5 bis 8.
Doppel
Turnierkategorie S F HF VF AF R32
Grand Slam 750 525 367 225 135
Olympia 750 525 367 225 135
Grade A 375 262 187 112 67
Grade 1/B1 225 157 105 67 45
Grade 2/B2 150 105 75 45 27
Grade 3/B3 75 45 27 15 7
Grade 4 45 27 14 7
Grade 5 25 13 6 3

Siehe auch

Weblinks