Ignaz Paur

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Ignaz Paur (* 22. Juli 1778 in Tattendorf, Niederösterreich; † 6. Dezember 1842[1] in Lichtenwörth, Niederösterreich) war ein österreichischer Müller und Erfinder.[2]

Leben

Ignaz Paur kam in der Mühle seines Vaters Adam Paur (1748–1795) und dessen Gattin Josefa Paur geb. Marksteiner (1755–1816) in Tattendorf als erstes von sieben Kindern zur Welt. Er erlernte den Beruf des Müllers von seinem Vater und als dieser 1795 verstarb, vom zweiten Ehemann seiner Mutter Johann Frank.

1802 heiratete er Katharina Schmid[3] (1778–1821), aus der Ehe entstammten sechs Kinder. Von 1803 bis 1806 war Paur jeweils Bestandsmüller, zunächst auf der Hofmann-Mühle in Vöslau, anschließend bis 1810 in der Kunstmühle Dornau und danach in Leobersdorf.[2] Nach dem Tod seiner Frau heiratete Paur 1821 Maria Anna Haider[4] (* 1798), Tochter eines Hammerschmiedes aus Altenmarkt im Ysperthale. Aus dieser Ehe entstammten fünf Kinder.

Um 1826 kam Paur in den Besitz der Mühle Lichtenwörth. Nach seinem Tode ging die Mühle in Lichtenwörth in den Besitz von Martin Haider über und als dieser 1846 verstarb, an seine Erben, welche die Mühle an Karl Strasser veräußerten. Heute befindet sich die Mühle im Besitz der Firma "R. u. H. Herzig, Walzmühlen vorm. Richard Strasser".

Erfindung

Anno 1811 verbesserte Paur die Mahlprodukte durch die Erfindung seiner „doppelten Grießputzmaschine“ und führte den sogenannten Säuberer (Absäuberer) ein. Der Grieß wurde durch eine Spalte mittels eines Luftstromes geblasen und dabei von der beihaftenden Kleie befreit. Durch das von Paur erfundene neue Mahlverfahren, genannt „Wiener Hochmüllerei“, wurde das mühevolle Sieben des Grießes abgelöst und die bisher gängige Mahlmethode (Flachmüllerei) war damit obsolet. Durch die „Wiener Hochmüllerei“ wurde die Vermahlung harter Weizensorten aus dem Banat sowie die Erzeugung sehr feiner Grieße erst möglich. Die von Paur erfundene „Wiener Hochmüllerei“ wird bis heute weltweit angewendet.[2]

Literatur

Einzelnachweise