In Bausch und Bogen

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In Bausch und Bogen ist eine deutsche Redewendung mit der Bedeutung „ganz und gar, alles zusammen, ohne Berücksichtigung von Einzelheiten, Ausnahmen oder Unterschieden“. Der Ausdruck dient heute meist als modale Adverbialbestimmung zu Verben, die eine negative Beurteilung oder ablehnende Reaktion ausdrücken: Wenn etwas „in Bausch und Bogen verdammt“ wird, dann wird es rundheraus und uneingeschränkt verworfen.[1]

Herkunft

Die stabreimende Zwillingsformel ist seit Anfang des 18. Jahrhunderts in der Kaufmannssprache für den Warenhandel belegt und bedeutet „im Ganzen, überschlägig“, also ohne genaues Messen oder Wägen und ohne Einzelberechnung.[2] Jacob Grimm erklärte im Deutschen Wörterbuch die Herkunft aus der Flurvermessung, wo die nach außen ausbiegende Grenze als „Bausch“, die nach innen ausbiegende als „Boge“ bezeichnet wird;[3] beim Verkauf „in Bausch und Bogen“ wird also darauf verzichtet, die Abweichungen im Grenzverlauf gegeneinander aufzurechnen, und angenommen, dass Zuviel und Zuwenig sich ausgleichen. Elmar Seebold hat diese Herleitung neuerdings wegen fehlender früher Belege angezweifelt und betrachtet die Wendung als „etymologisch nicht eindeutig geklärt“.[4] Aus „Bausch“ wurde der neulateinische Ausdruck pauschalis abgeleitet, daraus wieder eingedeutscht „pauschal“.

Weblinks

Wiktionary: in Bausch und Bogen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. DWDS-Wortprofil für „Bogen“, erstellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, abgerufen am 19. Mai 2020.
  2. Art. Bausch. In Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1994, Band 1, S. 163
  3. BAUSCH. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 1: A–Biermolke – (I). S. Hirzel, Leipzig 1854, Sp. 1198–1199 (woerterbuchnetz.de).
  4. Art. Bausch. In: Elmar Seebold (Bearbeiter): Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. Auflage, de Gruyter, Berlin/New York 1999, S. 87