In einer kleinen Stadt

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In einer kleinen Stadt ist der Titel eines Horror-Romans des Schriftstellers Stephen King. In den USA wurde der Roman im Jahr 1991 durch den Viking-Verlag unter dem Originaltitel Needful Things veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung von Christel Wiemken veröffentlichte der Verlag Hoffmann & Campe noch im selben Jahr. Der Roman stellt den Abschluss des sogenannten Castle-Rock-Zyklus dar.

Der Roman thematisiert die oft nur scheinbare „Kleinstadtidylle“, Kleinbürgerlichkeit und Habsucht.

Inhalt

In der fiktiven Kleinstadt Castle Rock, im US-Bundesstaat Maine, eröffnet der ortsfremde Leland Gaunt einen Laden namens Needful Things. In diesem findet jeder Kunde einen Gegenstand, den er so sehr begehrt, dass er jeden Preis dafür zu zahlen bereit ist. Dieser Preis wird durch Gaunt nach Gutdünken bestimmt, neben einem sehr niedrigen Dollarbetrag beinhaltet er aber immer auch einen „Streich“ des Käufers gegen einen seiner Mitbürger. Diese Streiche erscheinen seinen Kunden zuerst recht harmlos zu sein, vertiefen aber die in der Stadt vorhandenen und seit Jahren schwelenden Konflikte. Gleichzeitig werden die Gegenstände in den Augen der Besitzer immer wertvoller und rufen bei ihnen Paranoia hervor; in Wirklichkeit handelt es sich dabei aber um wertlosen Plunder und nicht um das, was der Käufer zu sehen glaubt. Binnen eines Wochenendes eskaliert die Situation, es kommt zu Mord und Totschlag, stets gesteuert von Leland Gaunt, der seinen Käufern zusätzlich automatische Waffen verkauft. Einzig Alan Pangborn, der Sheriff des Ortes, zieht die richtigen Schlüsse und schafft es, Gaunt aus der Stadt zu vertreiben. Am Schluss des Buches eröffnet Gaunt einen neuen Laden in einer Kleinstadt in Iowa.

Verknüpfungen zu anderen Werken

Das Buch bildet den Abschluss des Castle-Rock-Zyklus, in dem King viele Protagonisten der vergangenen drei Romane Dead Zone – Das Attentat, Cujo und Stark – The Dark Half sowie der zwei Novellen Die Leiche und Zeitraffer nochmals auftreten lässt.

  • Der Gerichtsmediziner Ray Van Allen war schon in Stark – The Dark Half tätig.
  • Der Leser erfährt, dass Thad Beaumont aus Stark – The Dark Half wieder angefangen hat, zu trinken und seine Frau ihn deshalb verlassen hat.
  • Polly Chalmers sucht die Townroad Nummer 3 auf, wo einst Cujo sein Unwesen trieb.
  • Am Ende des Romans zieht Leland Gaunt mit seinem neuen Laden in Sam Peebles Büro (aus Der Bibliothekspolizist in Nachts).
  • Enfant terrible Ace Merrill ist Fans hinreichend bekannt aus Die Leiche (Sammlung Frühling, Sommer, Herbst und Tod) und aus Nona (Sammlung Der Gesang der Toten).
  • Alan Pangborn war schon in den Fall Thad Beaumont verwickelt und erinnert immer wieder Geschehnisse aus Stark – The Dark Half. Im Showdown von Needful Things fällt Pangborn der zentrale Satz 'Die Sperlinge fliegen wieder' ein, ein Satz, der Beaumont verfolgt hatte.
  • Als Ace Merrill Leland Gaunt fragt, woher er sein Kokain beziehe, antwortet dieser spöttisch, es komme aus den Ebenen von Leng, einer Landschaft aus Die Augen des Drachen. Die Ebenen von Leng sind außerdem eine Landschaft in den Werken des Schriftstellers H. P. Lovecraft. Auf der Garage, in der Leland Gaunts Tucker Talisman parkt, steht „Yog-Sothoth rules“ geschrieben. Yog-Sothoth ist einer der Großen Alten aus H. P. Lovecrafts fiktivem Necronomicon.
  • Deputy Norris Ridgewick wird noch des Öfteren auftauchen: In Das Spiel ist er zum Sheriff befördert worden; in Love ist er auf Hochzeitsreise.

Verfilmungen

Das Buch wurde 1993 durch den Regisseur Fraser C. Heston mit Max von Sydow, Ed Harris, Bonnie Bedelia und J. T. Walsh unter dem Titel Needful Things (deutscher Titel: In einer kleinen Stadt) mit einem von der Romanvorlage abweichenden Ende verfilmt.

Die Folge "Needful things" der Serie Rick and Morty ist eine Parodie des Romans.

Literatur

  • Stephen King: Needful Things – In einer kleinen Stadt. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-06131-4.

Weblinks