Ingeborg Schnack
Ingeborg Schnack (* 9. Juli 1896 in Hanekenfähr; † 3. November 1997 in Marburg) war eine bedeutende Bibliothekarin an der Bibliothek der Philipps-Universität Marburg.
Leben
Schnack wuchs auf der Insel Hanekenfähr unweit von Lingen in Niedersachsen auf. Ihr Vater Wilhelm Schnack war Regierungsbaumeister und wurde oft versetzt. In Hirschberg in Schlesien ging Ingeborg Schnack erstmals zur Schule. Nach Aufenthalten in Oppeln (Oberschlesien) kam sie 1910 nach Hildesheim, wo sie das Lyzeum besuchte und das Abitur absolvierte. Nach einer erneuten Versetzung des Vaters nach Koblenz besuchte sie ab 1913 die Hilda-Schule (heute Hilda-Gymnasium) und erwarb am 9. Februar 1916 die Lehrbefähigung für Lyzeen und Mittelschulen.
Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen, vor allem über die Geschichte der Philipps-Universität Marburg und Leben und Werk von Rainer Maria Rilke. Daneben ist sie aufgrund zahlreicher Korrespondenz mit Persönlichkeiten ihrer Zeit bekannt.
Von Bedeutung ist auch ihr Katalog „Beiträge zur Geschichte des Gelehrtenportraits“ (siehe „Schriften“), in denen sie sich mit Persönlichkeiten beschäftigt wie Hans Ulrich Alt, Johann Wilhelm Becker, Christoph Maximilian Bronner, Wilhelm Dilich, Cornelius Draudt, Johann Peter Engelhard, Jean Frederic Fleischberger, Sebastian Furch, Elias Hainzelmann, Veltner Keim, Michael Kestner, Jost Kolb, Lucas Kilian, Augustin François Lemaître, Johann Heinrich Leuchter, Michael Müller, John Nicol R. Reuling, Johann Ludwig Strecker, Andreas Mathäus Wolfgang, Jacob Züberlein, und Georg (von Basel) Thomas.
Schnack trug eine eigene Rilke-Sammlung zusammen, diese befindet sich seit 2013 in der Universitätsbibliothek Marburg.[1]
Schriften (Auswahl)
- Richard von Cluny, seine Chronik und sein Kloster in den Anfängen der Kirchenspaltung von 1159. Berlin 1921.
- Die Flachkartei in der Akzession. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen, Jg. 49, 1932, S. 488–493.
- Beiträge zur Geschichte des Gelehrtenportraits (darin: Die Entstehung der Bildnissammlung Marburger und Giessener Universitätslehrer 1629–49; Der Marburger Universitätsmaler Johann Peter Engelhard 1659–89; Gesamtverzeichnis der Porträts; Künstlerverzeichnis), Katalog, in: Historische Bildkunde, Bd. 3, von Diepenbroick-Grüter, Hamburg 1935.[2]
- Marburger Gelehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Marburg 1977.
- Der Briefwechsel zwischen Friedrich Carl von Savigny und Stephan August Winkelmann. [Hrsg.] Marburg 1984.
- Rainer Maria Rilke, Chronik seines Lebens und seines Werkes. Frankfurt am Main 1996, 2., neu durchges. und erg. Aufl.
Literatur
- Johannes Buder: Schnack, Ingeborg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 276 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Ingeborg Schnack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel im Marburger Forum
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Schnack, Ingeborg |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bibliothekarin |
GEBURTSDATUM | 9. Juli 1896 |
GEBURTSORT | Hanekenfähr |
STERBEDATUM | 3. November 1997 |
STERBEORT | Marburg |