Inger Sandberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Inger Sandberg (2010)

Karin Inger Sandberg, geborene Eriksson (* 2. August 1930 in Karlstad), ist eine schwedische Schriftstellerin und Illustratorin.

Inger Sandberg ist bekannt für ihre Bücher über Susi (schwedisch: Lilla Anna) und über das kleine Gespenst Laban. Die, in etwa 30 Sprachen übersetzten, Bücher wurden von ihrem Ehemann Lasse Sandberg illustriert. Mit diesem arbeitete sie über 50 Jahre zusammen. Bevor sie hauptberuflich Kinderbuchautorin wurde, war sie sechs Jahre als Grundschullehrerin tätig.

Leben

Inger Sandberg wuchs in Karlstad auf. Dort lebte sie mit ihrem Vater, dem Agronomen Johan Eriksson und ihrer Mutter Hanna Carlstet. 1950 heiratete sie den Karikaturisten und Illustrator Lasse Sandberg. Das Ehepaar lebte ein Jahr auf dem Land. Danach zogen sie nach Strängnäs. Dort ließ sich Sandberg zur Grundschullehrerin ausbilden. 1952 brachte Sandberg eine Tochter zur Welt, Lena. Da sie das Studium nicht abbrechen wollte, blieb ihr Ehemann zu Hause. Dieser nahm für kurze Zeit an den Abendkursen der Kunstschule zum Thema Zeichnen teil. Auf Initiative ihres Mannes begann Inger Sandberg Kurzgeschichten zu schreiben, die Lasse Sandberg illustrierte. Im folgenden Jahr erschien das erste gemeinsame Buch des Paares Fåret Ullrik får medalj. 1955 bekam das Paar sein zweites Kind, Niklas. Sandberg schrieb Geschichten über ihre beiden Kinder. So handelte das Buch Lena und ihr Hund Jassi (Lena berättar, 1963) von Lena und das Buch Ein Tier ganz für mich allein (Niklas önskedjur, 1972) von Niklas. Der Durchbruch gelang Inger Sandberg 1964 mit dem ersten Buch über Susi (Lilla Anna), das sie für ihr ungeborenes Kind schrieb. Sanderberg und ihr Mann glaubten, dass das Kind ein Mädchen werden würde und planten es Anna zu nennen. Als das Baby kam, stellte sich heraus, dass es ein Junge war. Genau wie seine Geschwister kam der Junge, Mathias, in mehreren Geschichten vor. Nach dem Erfolg der Susi-Bücher schrieb Inger Sandberg das Buch Laban will nicht geistern (Lilla spöket Laban) über das Gespenst Laban. Es folgten viele weitere Bücher über das Gespenst, von denen jedoch nur zwei ins Deutsche übersetzt wurden. Über das Gespenst wurde 2006 die Zeichentrickserie Laban, das kleine Gespenst gedreht.

Das Ehepaar Sandberg nahm an Anti-Raucher-Kampagnen teil und veröffentlichte drei Bücher zum Thema Raucherentwöhnung. Das erste wurde 1971 unter dem Titel Vad är det som ryker? herausgebracht. In den 1980er Jahren wurde Inger Sandberg Großmutter. Der erste Enkel, Pulvret war die Hauptfigur mehrerer Geschichten. Die erste heißt Hjälpa till, sa Pulvret und wurde 1983 veröffentlicht. In Deutschland erschienen die Bücher von Pulvret nicht. 1995 war Inger Sandberg Gastautorin in Singapur, Taipeh, Seoul, den USA, Australien und Neuseeland. Von 1995 bis 1999 hatte sie einen Lehrstuhl an der schwedischen Kinderbuchakademie inne. 2008 starb ihr Ehemann.

Inger und Lasse Sandberg haben über hundert Kinderbücher geschrieben. Ihre Bücher wurden in 33 Sprachen übersetzt und sind unter anderem in Japan sehr beliebt. Als Karikaturistin debütierte I. Sandberg 1956 im Herbstsalon des Kunstvereins Värmland mit vier Tuschezeichnungen. Später nahm sie an mehreren Sammlungsausstellungen teil.

Werke (Auswahl)

Jahr (Schweden) Schwedischer Originaltitel Jahr (Deutschland) Deutscher Titel Deutscher Übersetzer Anmerkungen
1953 Fåret Ullrik får medalj zusammen mit Lasse Sandberg
1963 Lena berättar 1973 Lena und ihr Hund Jassi Anne Busch zusammen mit Lasse Sandberg
1964 Vad Anna fick se 1965 Was Susi alles sieht zusammen mit Lasse Sandberg
1965 Lilla Anna och trollerihatten 1965 Susi und der Zauberhut zusammen mit Lasse Sandberg
1965 Johan 1968 Gleich kommt Johan Hanna Köster-Ljung zusammen mit Lasse Sandberg
1965 Lilla spöket Laban 1968 Laban will nicht geistern Gertrud Rukschcio zusammen mit Lasse Sandberg
1965 Vad lilla Anna sparade på 1965 Susi und das Flugzeug zusammen mit Lasse Sandberg
1966 Pojken med de hundra bilarna 1967 Ein Junge und hundert Autos Manfred Hausmann zusammen mit Lasse Sandberg
1967 Niklas önskedjur 1969 Ein Tier ganz für mich allein Gertrud Rukschcio zusammen mit Lasse Sandberg
1968 Pojken med de många husen 1970 Der Junge mit den vielen Häusern Gertrud Rukschcio zusammen mit Lasse Sandberg
1969 Pappa kom ut 1970 Vati, komm doch! Merete Mezger zusammen mit Lasse Sandberg
1969 Johan i 2:an 1974 Ein Leopardenfell macht noch keinen Tarzan: Johans aufregendes Schuljahr Ursula Dotzler zusammen mit Lasse Sandberg
1970 Buffalo Bengt och indianerna 1971 Häuptling Schwarze Zehe und seine Indianer Gertrud Rukschcio zusammen mit Lasse Sandberg
1971 Vad är det som ryker 1972 Rauch nicht, Drache! Gertrud Rukschcio zusammen mit Lasse Sandberg
1971 Lilla Anna och långa farbrorn på havet 1972 Susi fährt zur See Ellen Jacobsen zusammen mit Lasse Sandberg
1972 Fred Strid krymper 1973 Grosser Mann ganz klein zusammen mit Lasse Sandberg
1972 Var är lilla Annas hund? 1973 Wo ist Susis Hund? Waltraude Callsen zusammen mit Lasse Sandberg
1973 Lilla Anna leker med bollar 1973 Susi hat zwei Bälle Ellen Jacobsen zusammen mit Lasse Sandberg
1973 Lilla Anna – kom och hjälp 1974 Susi, Susi, hilf mir bitte! Ellen Jacobsen zusammen mit Lasse Sandberg
1973 Vi leker öken, fröken 1974 Wir spielen Wüste Ellen Jacobsen zusammen mit Lasse Sandberg
1974 Hej, välkommen till mej 1973 Herzlich willkommen! zusammen mit Lasse Sandberg
1978 Tummens resa 1981 Däumchen geht auf Reisen Friedl Hofbauer zusammen mit Lasse Sandberg
1980 Glad spökjul 1980 Fröhliche Gespenster-Weihnacht! Karl H. Bolay zusammen mit Lasse Sandberg
1988 Pojken, prinsessan och grönt 1990 Die Prinzessin, der Junge und das Grün Marianne Vittinghoff zusammen mit Lasse Sandberg
2008 Lilla Anna och lilla Långa Farbrorn zusammen mit Lasse Sandberg

Verfilmungen

  • 1972: Niklas önskedjur (Fernsehserie)
  • 1974: Lilla Anna och Långa Farbrorn (Fernsehserie)
  • 2006–2013: Laban, das kleine Gespenst (Lilla spöket Laban, Fernsehserie)
  • 2012: Lilla Anna och Långa farbrorn

Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

Literatur

  • Svenskt konstnärslexikon del V, sid 32, Allhems Förlag, Malmö.

Einzelnachweise

Weblinks