Interteam
Interteam | |
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Rechtsform | Verein |
Gründung | 1964 |
Sitz | Luzern, Schweiz |
Schwerpunkt | Bildung, Ernährung, Gesundheit, Gewaltprävention, Friedensförderung |
Methode | Personaleinsätze |
Aktionsraum | Afrika, Lateinamerika |
Mitglieder | 368 (Stand: März 2021) |
Website | www.interteam.ch (under construction), www.comundo.org |
Interteam (Eigenschreibweise INTERTEAM) ist ein 1964 gegründetes Schweizer Hilfswerk für die personelle Entwicklungszusammenarbeit für Kinder und Jugendliche in Afrika und Lateinamerika. Seit dem 1. Januar 2020 operiert Interteam gemeinsam mit Comundo für bessere Lebensbedingungen im globalen Süden.
Tätigkeit
Interteam war bis Ende 2019 in der Schweiz Ansprechstelle für Berufsleute, die einen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit im Sinne eines solidarischen Engagements leisten wollten. Ab 1. Januar 2020 erfolgt diese Tätigkeit durch Comundo, deren Trägerverein Interteam wurde. Die Non-Profit-Organisation finanziert sich über öffentliche, private und kirchliche Gelder und war ein ZEWO-zertifiziertes Hilfswerk.
Geschichte
Die Organisation wurde 1964 unter dem Namen Deutschschweizerisches Katholisches Laienhilfswerk als Verein gegründet und von der Schweizerischen Bischofskonferenz anerkannt. Seit 1965 zahlt der Bund einen jährlichen Beitrag für jeden Entwicklungshelfer des Werkes, das 1970 in Interteam umbenannt wurde. 1976 begann eine Zusammenarbeit mit der zweiten grossen Entsendeorganisation der Schweiz, der Bethlehem Mission Immensee. Der Schweizerische Verband für personelle Entwicklungszusammenarbeit Unité wurde im selben Jahr wie Interteam gegründet. Ab 1996 wurde über diesen Verband die Zusammenarbeit mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Bundes vertraglich geregelt. Ab 2003 verhandelte Interteam auf Grundlage vierjähriger Tätigkeitsprogramme direkt mit der DEZA. 2004 zog sich der Verein aus Papua-Neuguinea zurück und beendete damit sein Engagement in Ozeanien. Zu der Zeit waren durchschnittlich 55 Fachleute in Afrika und Lateinamerika im Einsatz. Bis 2014 hatte die Organisation seit ihrer Gründung rund 2500 Entwicklungshelfer unter Vertrag. Ab 1. Januar 2020 erfolgt keine eigene Entsende-Tätigkeit von Fachleuten mehr. Diese operative Tätigkeit wurde in die Dachorganisation Comundo integriert. Interteam ist seit 2020 nebst inter-agire und BMI der dritte Trägerverein von Comundo.
Aufgaben und Anforderungen
Die im Jahre 2015 von der UNO beschlossenen Ziele nachhaltiger Entwicklung bildeten ab da mit den Themen Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Migration den entwicklungspolitischen Referenzrahmen für Interteam.
Die Landesprogramme des Vereins konzentrierten sich auf die fünf Bereiche Bildung, Ernährung, Gewaltprävention, Friedensförderung und Gesundheit. Ein zentraler Punkt bei den Einsätzen war das Capacity Development, ein Ansatz zur nachhaltigen Stärkung der eigenen Fähigkeiten von Partnerorganisationen, damit diese ihre Ziele selbständig erreichen könnten. Dieser Ansatz führte dazu, dass die entsandten Helfer eher auf mittleren Hierarchieebenen der Partnerorganisation tätig wurden als an der Basis.
Das Anforderungsprofil der Fachleute hat sich über die Jahre stark verändert: Waren es anfangs vor allem Idealisten, bei denen ihre Qualifikation in den Hintergrund trat, so handelte es sich später, ähnlich wie beim Deutschen Entwicklungsdienst (DED), um qualifiziertes und spezialisiertes Fachpersonal, welches für eine Arbeitsdauer von zwei bis drei Jahren angestellt wurde. Die Fachleute wurden im Einsatzland durch eine Landesprogrammleitung betreut.
Neben den Entwicklungseinsätzen im Ausland war die Sensibilisierung der Schweizer Öffentlichkeit für das Thema Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiges Tätigkeitsfeld der Organisation. Zudem ergänzte Interteam seit 2015 im globalen Süden seine Einsätze von Fachleuten durch gezielte Projektfinanzierung.
Als Trägerverein der Schweizer PEZA-Organisation Comundo stellt Interteam Delegierte im Comundo-Delegiertenrat. Dieser ist das oberste strategische Gremium von Comundo.
Finanzierung
Bis Ende 2019 finanzierte sich Interteam zu 48 % über staatliche Gelder der DEZA, während Spenden und Zuwendungen von Privatpersonen und der Wirtschaft sowie Einnahmen aus Kursen und Dienstleistungen die restlichen Einnahmen ausmachten. Das jährliche Budget betrug etwa 4 Millionen Schweizer Franken. Seit 2020 finanziert sich Interteam über die Beiträge ihrer rund 400 Mitglieder.
Weblinks
- Website von Comundo
- Freiwillige im Brückenbau Nord–Süd–Nord, Neue Zürcher Zeitung, 23. September 2004