Irena Rüther-Rabinowicz

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Irena Rüther-Rabinowicz, Porträt von Fritz Max Hofmann-Juan, 1935
Grab von Irena Rüther-Rabinowicz vor dem Diebstahl der Grabfigur im Oktober 2013

Irena Rüther-Rabinowicz (auch Irena Zimmermann-Rüther, geboren 22. September 1900 in Köln; gestorben 31. Dezember 1979 in Dresden) war eine deutsche Malerin.

Leben

Irena Rüther-Rabinowicz wuchs in Köln und Chemnitz in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. 1916 besuchte sie in Dresden die höhere Töchterschule und verschiedene private Malschulen. Im Jahr 1919 wurde sie als erste Frau an der Kunstakademie Dresden immatrikuliert. Bis 1922 studierte sie dort unter anderem bei Otto Gussmann und Fritz Max Hofmann-Juan, der sie finanziell unterstützte

und mit dem sie ihr Leben lang eine enge Freundschaft unterhielt. Ihre Mitstudenten waren unter anderen Otto Dix, Peter August Böckstiegel, Otto Griebel, Bernhard Kretzschmar sowie Hubert Rüther, den sie 1921 heiratete.

Ab 1922 arbeitete sie als freischaffende Künstlerin in Dresden. Sie porträtierte unter anderen die Künstler Antonia Dietrich, Lissy Tempelhof, Richard Tauber und Theo Adam. Studienreisen, die sie meist gemeinsam mit Fritz Hofmann-Juan unternahm, führten sie nach Belgien, Italien und Spanien.

Im Jahr 1934 wurden sie und ihr Mann mit einem Ausstellungs- und Berufsverbot belegt. Ihr Mann weigerte sich, sich von ihr zu trennen, um die sogenannte Mischehe zu beenden. 1943 wurde sie zu Zwangsarbeiten in einer Kartonfabrik verpflichtet.[1] 1945 wurde sie für den Transport am 16. Februar vorgesehen, mit dem die etwa 100 noch in Dresden verbliebenen Juden ins KZ Theresienstadt deportiert werden sollten. Durch die Luftangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 wurde das jedoch verhindert. Ihr gelang die Flucht, da das Gefängnis, in dem sie inhaftiert war, von einer Bombe getroffen wurde. Ihr Mann starb im September 1945 durch Selbsttötung. Später heiratete sie den Arzt W. Zimmermann und ließ ihren Namen in Zimmermann-Rüther ändern.

Sie wurde 1951 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.

Irena Rüther-Rabinowicz wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt. Im Oktober 2013 wurden auf mehreren Friedhöfen in Dresden Grabskulpturen aus Buntmetall gestohlen, darunter auch die Skulptur von Irena Rüther-Rabinowicz’ Grab,[2] eine Kopie der griechischen Statue Betender Knabe.

Werke (Auswahl)

  • 1919: Blumenstillleben in Vase, Öl auf Leinwand
  • um 1925: Bildnis eines jungen Mädchens, Öl auf Leinwand
  • um 1930: Hofmann-Juan, Feder- und Pinselzeichnung in Tusche
  • Porträt Hubert Rüther (ausgestellt 1946 auf der Kunstausstellung Sächsische Künstler)[3]
  • 1949: Bildnis eines Mannes, Bleistiftzeichnung
  • Selbstbildnis (Öl; ausgestellt 1945/1946 auf der Ausstellung Nr. 1 Freie Künstler in Dresden)[4]

Ausstellungen

  • 1946: Berlin, I. Deutsche Kunstausstellung der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung
  • 1946: Dresden, "Kunstausstellung Sächsische Künstler"[5]
  • 1949: Dresden, 2. Deutsche Kunstausstellung
  • 1951: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben, „Künstler schaffen für den Frieden“

Weblinks

Einzelnachweise

Quellen

  • Schichtwechsel – Kunst aus 40 Jahren DDR / Katalog: Eine Ausstellung des Kunstarchivs Beeskow mit einem Beitrag von Dr. Herbert Schirmer. 2010 bis 2013.