Irene Schöne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Irene Schöne (* 5. Juli 1942 in Möckern bei Magdeburg) ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin, ehemalige Politikerin und Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft für die SPD.[1]

Leben

Nach dem Erwerb der Mittleren Reife 1960 besuchte Irene Schöne eine zweijährige Höhere Handelsschule. Von 1962 bis 1969 war sie als Fremdsprachenkorrespondentin tätig und anschließend als Sekretärin bei verschiedenen Firmen in Hamburg. Später arbeitete sie freiberuflich für eine Markenforschungsfirma und studierte Politik und Wirtschaftswissenschaften in Hamburg, wo sie die erste „Sommerhochschule“ initiierte und managte.

Von 1983 bis 1987 war sie gewähltes Mitglied im Vorstand des Öko-Institutes in Freiburg, eines der führenden non-profit Forschungs- und Beratungsinstitute Europas, und gründete dort die Arbeitsgruppe „Ökologisches Wirtschaften“.

Sie promovierte an der Universität Kassel, zum Dr. rer. pol mit dem Thema: „Ökologisches Arbeiten - Zur Theorie und Praxis ökologischen Arbeitens als Weiterentwicklung der marktwirtschaftlich organisierten Arbeit“.[2]

Irene Schöne war Mitbegründerin des Instituts für Oekologische Wirtschaftsforschung (IOEW) in Berlin, das 2015 sein 30-jähriges Bestehen feiern kann. Sie ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des IOEW.

Von 1988 bis 2004 war sie als Wissenschaftliche Referentin für Wirtschaft und Finanzen am Schleswig-Holsteinischen Landtag in Kiel beschäftigt.

Im Jahre 1997 wurde sie zur Vorsitzenden des Umweltbeirates der UmweltBank AG, Nürnberg,[3] ernannt, Deutschlands führende private grüne Bank, die sich auf die Förderung von Umweltprojekten spezialisiert hat. Heute ist sie Vorsitzende des Aufsichtsrates der UmweltBank AG.

Der Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegt in der Modernisierung der ökonomischen Theorie vor dem Hintergrund von Umweltkrise, Klimawandel und Biodiversitätverlust.

Sie hat national und international viele Vorträge gehalten und wissenschaftliche Texte publiziert.[4][5][6][7][2][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17]

Ihr jüngstes Buch, "Fair Economics - Nature, Money and People beyond neoclassical thinking"[4] erschien im September 2015 bei Green Books, Cambridge/UK, und im Oktober in Australien, Canada, Neuseeland und den USA. Es analysiert sowohl das Natur-, als auch das Arbeits-Verständnis der Mainstream-Ökonomik, das auf das 18. Jahrhundert zurückgeht und für das 21. Jahrhundert nicht länger angemessen ist.

Politik

1969 trat sie in die SPD ein. 1971 gründete sie einen Kinderladen und 1972 engagierte sie sich als Gründungsmitglied der Bürgerinitiative Elbe-Aktivspielplatz e.V. Von 1974 bis 1978 war sie für ihre Partei Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Altona.

Von 1978 bis 1982 war Irene Schöne Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Ihr politischer Schwerpunkt dort lag beim Ausschuss für Schule und Berufsbildung und beim Sozialausschuss.

Einzelnachweise

  1. Hinnerk Fock: Handbuch der Hamburgischen Bürgerschaft 9. Wahlperiode, S. 37, 45, 287–288.
  2. a b Irene Schöne: Ökologisches Arbeiten - Zur Theorie und Praxis ökologischen Arbeitens als Weiterentwicklung der marktwirtschaftlich organisierten Arbeit. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 1988, ISBN 978-3-8244-4003-0.
  3. UmweltRat mit kompetenten Persönlichkeiten besetzt Archiviert vom Original am 30. Mai 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltbank.de In: Bank & Umwelt. Nr. 11, April 1997, S. 1–2. Abgerufen am 1. Juni 2015.
  4. a b Irene Schöne: Fair Economics - Nature, Money and People beyond neoclassical thinking. Green Books, Cambridge 2015, ISBN 978-0-85784-309-8.
  5. Erich Ulrich von Weizsäcker: Erdpolitik: ökologische Realpolitik an der Schwelle zum Jahrhundert der Umwelt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1989, ISBN 3-534-10998-8, S. 262.
  6. Irene Schöne: Mit der Ökologie die Ökonomiekrise überwinden. Friedrich-Ebert-Stiftung, Düsseldorf 6. Juli 1994, ISBN 978-3-86077-324-6.
  7. Irene Schöne: Wirtschaften in Schleswig-Holstein – Analysen und Perspektiven. Edition Studio Schleswig-Holstein, Raisdorf 1994, ISBN 978-3-9803682-0-9.
  8. Christa Müller: Von der lokalen Ökonomie zum globalisierten Dorf: bäuerliche Überlebensstrategien zwischen Weltmarktintegration und Regionalisierung. Campus Verlag, 1998, ISBN 978-3-593-36121-5, S. 230.
  9. Ursula Meyer: Der philosophische Blick auf die Arbeit. ein-FACH-verlag, 2003, ISBN 978-3-928089-34-0, S. 195.
  10. Irene Schöne: Den unternehmerischen Erfolg neu definieren. In: Politische ökologie. Nr. 99, 2006. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  11. Irene Schöne: Towards better energy efficiency. In: Green Building Magazine. 18, Nr. 1, 2008.
  12. Irene Schöne: Der Naturverbrauch gehört in die Berechnung der Kosten: Integrierte Bilanzierung – die etwas andere Buchführung. In: Böll.Thema: Green New Deal. Januar 2009. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  13. Irene Schöne: Emilienstraße 3: Ein Beispiel für ökologische Altbausanierung. UmweltBank. 2003. Archiviert vom Original am 25. März 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltbank.de Abgerufen am 2. Juni 2015.
  14. Irene Schöne: Öko-Zuwachs: Ein neuer Begriff für eine neue Form von wirtschaftlichem Wachstum Archiviert vom Original am 4. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltbank.de In: Bank und Umwelt. Nr. 16, August 1998. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  15. Petra Mathieu: Unternehmen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise: Theoretische Grundlagen — Praxisbeispiele aus Deutschland — Orientierungshilfe. Springer-Verlag, 9. März 2013, ISBN 978-3-322-91445-3, S. 29, 152.
  16. Thomas Diefenbach: Kritik und Neukonzeption der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre auf sozialwissenschaftlicher Basis. Springer-Verlag, Apr 17, 2013, ISBN 978-3-322-81094-6, S. 85, 176.
  17. Sabine Dyas: Nachhaltiges Verwendungs- und Entsorgungsverhalten privater Haushalte: Realisationschancen eines neuen Konsumleitbildes in Deutschland. Springer-Verlag, Sep 3, 2013, ISBN 978-3-663-08783-0, S. 245.