Isaak der Blinde

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Isaak der Blinde (aramäischer Beiname: יצחק סגי נהור Jitzchak Saggi Nahor, euphemistisch der Hellsichtige), Sohn des Abraham b. David aus Posquières, lebend und wirkend um 1200 in der Provence, war ein jüdischer Gelehrter und einer der Begründer der Kabbala, wenn nicht der erste Kabbalist überhaupt. Zu seinen zahlreichen Schülern gehörten sein Neffe Ascher ben David sowie Azriel von Gerona.

Werke

Das wichtige kabbalistische Werk Sefer ha-Bahir (Provence, 12. Jhd.), möglicherweise schon früher zusammengestellt, wurde von ihm mit Hilfe des Prinzips der Sefirot kommentiert. Für den verborgenen Gott benutzt er erstmals den Ausdruck En Sof. Das ursprüngliche Prinzip, wonach die Kabbala aufgebaut ist, liegt nach Isaak nicht im Logos (im Sinne von Vernunft), sondern in der Sprache selbst. Diese Änderung der Perspektive erfordert eine neue gedankliche Methode, in die auch Träume, Wachträume oder Ekstasen einbezogen werden. Nach Gershom Scholem und Charles Mopsik (1956–2003) enthält das Werk von Isaak dem Blinden Elemente des Neuplatonismus.

Literatur

  • Gershom Scholem: Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Studien zu Grundbegriffen der Kabbala. Rhein-Verlag, Zürich 1962.
  • Gershom Scholem: Zur Kabbala und ihrer Symbolik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-27613-1.
  • Georg Bossong: Die Sepharden. Geschichte und Kultur der spanischen Juden. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56238-9, (Beck'sche Reihe - C.-H.-Beck-Wissen 2438).

Weblinks