Ismail Erel

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Ismail Erel (* 15. September 1971 in Bursa, Türkei) ist ein deutsch-türkischer Enthüllungsjournalist. Er ist seit September 2017 Deutschland-Chef der Erdoğan-nahen türkischen Regierungszeitung Sabah.

Leben

Jugend und Studium

Ismail Erel kam als Kleinkind nach Deutschland und wuchs in Sinzig (Rheinland-Pfalz) auf. Nach seinem Abitur studierte Erel an der Selçuk Universität zu Konya Germanistik. Dort übersetzte er in seiner Freizeit für eine regionale türkische Zeitung Berichte aus deutschen Zeitungen.

Journalismus

Nach seinem Studium arbeitete Erel kurze Zeit als freier Journalist. Zwischen 1995 und 1996 war er bei der Europaausgabe der türkischen Tageszeitung Zaman als Volontär tätig. 1996 wechselte er zur Tageszeitung SABAH[1], wo er bis Ende 1999 als Chefreporter arbeitete. Ende 1999 ging Ismail Erel zu Hürriyet[2], der damals auflagenstärksten türkischen Zeitung in Europa. Bis Ende 2008 war Erel Redaktionsleiter der Hürriyet. Zwischen 2008 und Ende 2014 arbeitete er als Stellvertretender SABAH-Chefredakteur.

Neben Interviews über einen türkischen Doppelagenten[3], Berichten über den türkischen Spendenskandal[4] sowie über die NSU-Mordserie[5], schrieb Erel hauptsächlich über Themen in Deutschland. Über die Serienmorde[6] schrieb er bis zur Aufdeckung.[7][8]

Erel hatte auch das „Türkisch-Verbot“ in Rastatter Schulen[9] aufgedeckt.

Die Geschichte über das Zivilcourage-Opfer Tuğçe Albayrak schrieb Erel für die Bild-Zeitung.[10] Später schrieb Erel das Buch „Tuğçe-Ein Schicksal bewegt Deutschland“. Das Buch erzählt aus der Perspektive der Mutter Tuğçes Leben und die letzten Tage im Krankenhaus. Das Vorwort zum Buch schrieb Kai Diekmann.

Klagen

Mit seiner Klage vor dem Bundesverfassungsgericht erreichte Erel eine Neuauflage des Akkreditierungsverfahrens im NSU-Prozess. Bei dem ersten Verfahren waren alle türkischen Medien leer ausgegangen. Nachdem auch seine Zeitung Sabah leer ausging, zog Erel zusammen mit dem Verlag vor das Bundesverfassungsgericht und bekam Recht.

Auszeichnungen

Erel wurde 2019 von der Europäischen Union der Türkischen Journalisten zum „Journalisten des Jahres“ gewählt.[11]

Weblinks

Einzelnachweise