Itako (Schamanismus)
Itako (jap.
) ist die Bezeichnung für blinde Schamaninnen in der Region Tōhoku in Japan. Mit Hilfe eines Rituals namens Kuchiyose (
, dt. „Mundherbeirufung“) werden die Geister der Toten, der Ikiryō (Seelen von Lebenden, die ihren Körper verlassen haben), der Kami des Shintō und Buddhismus usw. herbeigerufen, im eigenen Körper aufgenommen und ihnen dadurch eine Stimme gegeben. Itako sind zwar meist mit bestimmten Tempeln oder Schreinen assoziiert, jedoch keiner Religion explizit zugeordnet.
Alljährlich kommen zwischen dem 20. und 24. Juli während des Osore-zan-Taisai in Mutsu im Itako-machi („Itako-Viertel“) viele Itako in Zelten zusammen und bieten ihre Dienste an.
Rezeption
Der deutsche Schriftsteller Dieter R. Fuchs thematisiert die Geschichte und Rituale der Itako-Schamaninnen im Kontext des Shintō-Kultes, eingebettet in den Rahmen der historischen politischen und gesellschaftlichen Entwicklung Japans, in seinem belletristischen Roman Hannya – im Bann der Dämonin. Auch die Geisterbeschwörung Kuchiyose wird detailliert beschrieben. Schwarzer Drachen Verlag, 2017, ISBN 978-3-940443-73-1[1]
Siehe auch
Weblinks
- Kawamura Kunimitsu: The Life of a Shamaness: Scenes from the Shamanism of Northeastern Japan (englisch)
- Ikegami Yoshimasa: Local Newspaper Coverage of Folk Shamans in Aomori Prefecture (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Rezension der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur. (PDF) Abgerufen am 19. Dezember 2021.