Item (Partikel)
Das Adverb item (aus lateinisch item für „weiterhin, kurzum, ferner“[1][2] oder auch „ebenso, desgleichen“) ist eine veraltete satzverknüpfende Partikel.
Wortherkunft und Entwicklung
Das Wort item findet sich seit dem 14. Jahrhundert häufig in frühneuhochdeutschen Schriften.[3]
Beispiel:
„Als da Mose gebietet ein Weib mit einem Scheidebrief von sich zu lassen. Item / dass ein Mann sein Weib mit einem Eiferopfer treiben / und andere Weiber mehr nehmen mag / Solches sind alles weltliche Gesetze.“
In juristischen Dokumenten[4] und Rechnungen der Kanzleisprache war es üblich, Aufzählungen als durchlaufende Sätze zu formulieren und jeden einzelnen Posten mit item einzuleiten.
„setzte diese rechnung auf: erstlich, dem professori eloquentiæ für seine information, zwei reichsthl. item, für feder und dinte, 4 reichsthl. item dem medico der mich curirt hat .. 2 reichsthl.“
Im Englischen hat sich aus diesem Gebrauch das moderne Substantiv für „Objekt, Posten, Element“ entwickelt.[5][6]
Es ist heute fast nur noch im Berndeutsch gebräuchlich, wird aber vereinzelt auch in der restlichen Deutschschweiz verwendet, wo es mit „wie dem auch sei…“ übersetzt werden kann.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ item – Duden, Bibliographisches Institut; 2016
- ↑ Item (ferner, weiterhin) – Duden, Bibliographisches Institut; 2016
- ↑ a b Eintrag ITEM, diese lateinische partikel …. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854–1960 (dwb.uni-trier.de)
- ↑ siehe z. B. der 242. Beschluss des böhmischen Landtages im J. 1534.
- ↑ Item (Sache, Element) – Duden, Bibliographisches Institut; 2016
- ↑ item (Memento des Originals vom 1. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch-deutsch) – Duden, Langenscheidt; 2015