Jörg Detjen

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Jörg Detjen 2019

Jörg Christian Detjen (* 3. August 1953 in Schwerin) ist ein Kölner Politiker. Er ist seit 1999 für die PDS bzw. Die Linke Mitglied des Rats der Stadt Köln.

Leben

Berufliches

Jörg Detjen wuchs in Osnabrück auf[1] und absolvierte nach seinem Schulabschluss dort eine Ausbildung zum Drucker. In den Jahren danach war er an verschiedenen Orten in diesem Beruf tätig. Seit 1980 lebt er in Köln, wo er eine zweite Ausbildung zum Verlagskaufmann machte.

Engagement in K-Gruppen

Detjen gehörte dem 1973 gegründeten Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) als „Sekretär der Ortsleitung Osnabrück“ an und war Mitglied des Zentralen Komitees (ZK) des KBW. Er kandidierte mehrmals für den KBW bei Wahlen in verschiedenen Wahlkreisen und auf Platz 1 der Landesliste Niedersachsen, so zur Bundestagswahl 1976 im Wahlkreis 33 Osnabrück und bei der Bundestagswahl 1980 im Wahlkreis 36 Stadt Hannover I. Bei der Spaltung der Organisation im Sommer 1980 stand er auf der Seite der Fochler-Fraktion, die im Spätsommer des Jahres den Bund Westdeutscher Kommunisten (BWK) gründete. Von 1980 bis 1995 war er Geschäftsführer des Zentralen Komitees[2] des BWK. Beruflich bestanden ab 1980 durch seine Tätigkeit als Angestellter, ab 1994 Geschäftsführer des Parteiverlages GNN enge Verbindungen zum Bund Westdeutscher Kommunisten

Lokalpolitiker und Ratsherr in Köln

Seit 1992 Jahre ist Jörg Detjen Mitglied der PDS[3], für die er seit 1999 mit einem Sitz Rat der Stadt Köln vertreten ist, seit 2005 als Fraktionsvorsitzender der Fraktion Die Linke. Die Fraktion arbeitete zeitweise eng mit dem rot-grünen Ratsbündnis zusammen.[4]

2005 trat er außerdem als Kandidat im Wahlkreis Köln III zu den Bundestagswahlen an.[5]

Detjen bei „Köln stellt sich quer“ 2015

2004 bis 2009 war Detjen für seine Partei in der der Landschaftsversammlung Rheinland vertreten, seit 2009 ist er Mitglied im Aufsichtsrat des Stadtwerkekonzerns und seit Juli 2014 Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses des Rates der Stadt Köln.

Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2020 trat er als Oberbürgermeisterkandidat für seine Partei an.[6]

Detjen engagiert sich als Sprecher des Bündnisses Köln stellt sich quer gegen Rassismus[7][8] und tritt regelmäßig als Anmelder und Versammlungsleiter von Demonstrationen gegen Rechts auf.[9][10] Zusammen mit Günter Wallraff und anderen setzt er sich für die Freilassung von Kölnerinnen und Kölnern aus Gefängnishaft in der Türkei ein, unter ihnen Hozan Canê und Adil Demirci.[11][12]

Privates

Jörg Detjen ist mit Ulrike Detjen (* 3. August 1952 in Lage, geborene Kirchhof) verheiratet, die ebenfalls als Parteipolitikerin für den KBW, den BWK und Die Linke aktiv war.

Veröffentlichungen

  • [Redaktion: Jockel Detjen]: Universität Osnabrück – Bestandteil der kapitalistischen Hochschulreform, Osnabrück (Kommunistischer Studentenbund) [1976]
  • (für die Redaktion verantwortlich): Roter Tisch: BRD- und DDR-Linke diskutieren über die Verfassung; dokumentiert: Verfassungsentwurf des Runden Tisches für die DDR, Köln: GNN-Verlag 1990 ISBN 3-926922-04-4
  • (für die Redaktion verantwortlich): Keine Stimme für Rechts: neofaschistische Kommunalpolitik am Beispiel Köln; Umtriebe und Hetzkampagnen der Deutschen Liga und der Republikaner, hrsg. vom Arbeitskreis Neofaschismus in der VVN-BdA, Köln; Köln: GNN-Verlag 1994 ISBN 3-926922-26-5

Weblinks

Commons: Jörg Detjen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Jörg Detjen: Fragwürdig. Chance gegen Korruption? In: neues-deutschland.de. 13. März 2002, abgerufen am 28. September 2018.
  2. Peter Schindler, Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1949 bis 1999, Baden-Baden (Nomos-Verlag) 1999, Band 1, S. 90
  3. Politik Wahlen 2014. Rat Die Linke: Jörg Detjen, (Memento vom 9. Juni 2015 im Internet Archive) Kandidatenprofil bei der Wahl zum Stadtrat 2014 bei report-k.de, abgerufen am 2. Januar 2016
  4. Gerhard Voogt: „Kölschen Volksfront“ als Vorbild; Rheinische Post, 19. Juli 2007
  5. Die Landeswahlleiterin des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Bundestagswahl 2005. Verzeichnis der Bewerberinnen und Bewerber in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf (PDF; 353 kB (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/webshop.it.nrw.de); S. 6
  6. Michael Fuchs: Kommunalwahl: Mit Holzhäusern gegen Wohnungsnot – Linke will Wahlkampf spannend machen. 8. Juni 2020, abgerufen am 13. Juni 2020 (deutsch).
  7. Christian Steigels, Christian Werthschulte: »Viele bleiben stumm«. Am 25. Oktober wollen Nazi-Hools wieder in Köln marschieren. Ein Bündnis ruft zu Gegendemonstrationen auf. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Stadtrevue. Oktober 2015, archiviert vom Original am 1. April 2017; abgerufen am 1. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtrevue.de
  8. Helmut Frangenberg: Uneinigkeit unter den Bündnissen. In: Kölner Stadt-Anzeiger. M. DuMont Schauberg, Köln 1. April 2017, S. 27.
  9. Erfolgreicher demokratischer Protest tausender Kölner*innen gegen Kögida-Rassist*innen. 5. Januar 2015, abgerufen am 1. April 2017.
  10. Adnan Akyüz: 1500 Polizisten im Einsatz Nazi-Demo: Deutz droht der Ausnahmezustand. In: express.de. DuMont Net GmbH & Co. KG, 12. Januar 2017, abgerufen am 1. April 2017.
  11. Kölner Sozialarbeiter kommt aus türkischer Haft frei. 14. Februar 2019, abgerufen am 12. Juli 2020.
  12. Uli Kreikebaum: Familie hofft auf Rückkehr von Hozan Canê; Oberstes türkisches Gericht hebt Urteil gegen die Kölner Sängerin auf. In: Kölner Stadt-Anzeiger. Köln 11. Juni 2020, S. 28.

Literatur und Quellen

  • Who is who in der Bundesrepublik Deutschland: eine Personenenzyklopädie [...]. Supplementwerk. XII. Ausgabe 2006, S. 955