Jörn Thiede
Jörn Thiede (* 14. April 1941 in Berlin; † 15. Juli 2021 in Kiel[1]) war ein deutscher Geologe, Paläontologe und Hochschullehrer.
Biografie
Nach dem Studium der Geologie und Paläontologie von 1962 bis 1971 an den Universitäten Kiel, Wien und Buenos Aires nahm Jörn Thiede von 1967 bis 1982 verschiedene akademische Beschäftigungen an den Universitäten Aarhus (Dänemark), Bergen (Norwegen), Oregon State University (USA) und Oslo (Norwegen) wahr. Er befasste sich insbesondere mit Meeresgeologie und später mit der Polarforschung. Ab Ende 1982 hatte er eine Professur für Historische Geologie der Universität Kiel inne, von 1987 bis 1997 war er Professor für Paläo-Ozeanographie an der Universität Kiel und Gründungsdirektor von GEOMAR in Kiel. Direktor des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven war er von 1997 bis 2007. Ab Mai 2008 hatte er eine Professur „Geologie und Klima“ an der Universität Kopenhagen (Dänemark) inne. Sein etwas jüngerer Bruder ist der Chirurg und Hochschullehrer Arnulf Thiede.[2]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Planktonische Foraminiferen in Sedimenten vom ibero-marokkanischen Kontinentalrand. Universität Kiel, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, 1971 (Dissertation)
- mit Werner Ehrmann History of mesozoic and cenozoic sediment fluxes to the North Atlantic Ocean, Contributions to Sedimentology, Band 15, Schweizerbart 1985
- mit Eugen Seibold Die Geschichte der Ozeane nach Tiefseebohrungen: wissenschaftlich-technologischer Erfolg und Herausforderung an der Jahrhundertwende, Akademie der Wissenschaften Mainz, Abhandlungen der Mathem.-Naturwiss. Klasse, 1997, Nr. 2
Ehrungen und Mitgliedschaften
- Thiede war Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech).
- 1981: Fellow der American Association for the Advancement of Science
- 1989: Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, zusammen mit Michael Sarnthein
- 1994: Verleihung der Murchison-Medaille
- 1994: Ordentliches Mitglied der Academia Europaea[3]
- 1995: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2003: Verleihung der Hans-Stille-Medaille
- 2003: Auswärtiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- 2007: Mitglied der Leopoldina[4]
- 2010: Ehrenbürger von Bremerhaven
- 2011: Willy-Brandt-Preis
- Auswärtiges Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften
- mehrere Ehrendoktorwürden
Weblinks
- Literatur von und über Jörn Thiede im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Curriculum Vitae (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Jörn Thiede an der Uni Mainz
- Foto von Jörn Thiede
Einzelnachweise
- ↑ Trauer um Jörn Thiede. Alfred-Wegener-Institut, 21. Juli 2021, abgerufen am 22. Juli 2021.
- ↑ Arnulf Thiede: Reflexionen zur chirurgischen Laufbahn: Gegenwart und Zukunft der Chirurgie. In Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 231–252, hier: S. 231.
- ↑ Mitgliederverzeichnis: Jörn Thiede. Academia Europaea, abgerufen am 23. Juli 2017 (englisch).
- ↑ Mitgliedseintrag von Jörn Thiede (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 20. Juli 2016.
Personendaten | |
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NAME | Thiede, Jörn |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geologe, Paläontologe und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 14. April 1941 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 15. Juli 2021 |
STERBEORT | Kiel |