Jüdischer Friedhof (Rosellen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Davidstern von Anatol Herzberg

Der Jüdische Friedhof Rosellen ist ein ehemaliger jüdischer Friedhof in Rosellen, einem Stadtteil der Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen.

In Rosellen lebten bis 1830 zahlreiche Juden; danach ging ihre Zahl stark zurück. Sie hatten keine Synagoge in Rosellen, jedoch gab es eine Gaststätte in jüdischem Besitz,[1] die vermutlich auch für Versammlungen genutzt wurde. Am Wirtschaftsweg zwischen Neuenbaum und Hoisten, der gleichzeitig die Grenze zwischen Neuss und Grevenbroich markiert, gab es unterhalb der Mittelterrasse, die hier Gohrer Berg genannt wird, einen jüdischen Friedhof, der wohl nur bis 1830 genutzt wurde. In einer Karte ist der Friedhof auf Parzelle 686 als Kirchhof eingezeichnet.[2] Der Friedhof oder Grabsteine sind dort nicht aufzufinden.a

Etwa 80 m südwestlich wurde 1992 auf halber Höhe der Mittelterrassenkante eine Gedächtnisstätte eingerichtet mit einem Gedenkstein des Künstlers Anatol Herzfeld (1931–2019) in Form eines Davidsterns. In hebräischer Sprache steht dort: „Bislang kannte ich Dich nur vom Hörensagen, nun haben Dich meine Augen gesehen (Hiob 42,5)“. Die Gedenkstätte befindet sich bereits auf Grevenbroicher Gebiet.

a Pracht-Jörns vermutet, dass die Begräbnisse noch vorhanden, die Grabsteine jedoch im sumpfigen Terrain versunken seien.

Einzelnachweise

  1. Bericht der Regierung Düsseldorf an den Minister des Inneren vom 25. Juli 1842, die Rechtsverhältnisse der Juden betreffend. Siehe: Manfred Jehle: Die Juden und die jüdischen Gemeinden Preußens in amtlichen Enquêten des Vormärz. Teil 2, München 1998, S. 475–479, hier: S. 478.
  2. Bürgermeisterey Norff, Plan der Section H; genannt NEUENBAUM. Aufgenommen im J. 1812 durch Wm. Maubach (mit handschriftlichen Anmerkungen aus den Jahren 1860–62). Archiv im Rhein-Kreis Neuss, Signatur RS 8.

Literatur

  • Elfi Pracht-Jörns: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland. Band 34.2). Köln 2000, ISBN 3-7616-1444-6, S. 489.

Weblinks

Koordinaten: 51° 7′ 33,4″ N, 6° 42′ 50,1″ O