Jacopo della Quercia

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Abbildung des Jacopo della Quercia in Le vite dei più eccellenti pittori, scultori e architetti des Giorgio Vasari
Teil des Hochreliefs der Fonte Gaia (1409–1419) in Siena (1868 von Tito Sarrocchi erstellte Kopie)
Der Fienile von Santa Maria della Scala in Siena mit den Originalteilen des Fonte Gaia von Jacopo della Quercia

Jacopo della Quercia (* um 1374 oder 1367 in Quercegrossa, Gemeinde Castelnuovo Berardenga bei Siena; † 20. Oktober 1438 in Siena) war ein italienischer Bildhauer der Frührenaissance. Er wird wegen seiner an der Antike geschulten Durchbildung des menschlichen Körpers als Wegbereiter der Renaissance bezeichnet und gilt als der bedeutendste Sieneser Bildhauer. Jacopo della Quercia wirkte vor allem in Siena, Bologna und Lucca.

Leben

Della Quercia, später auch della Fonte genannt, wurde als Sohn des Holzbildhauers und Goldschmieds Piero di Angelo (auch: Petro Agnolo, bzw. Piero d’Angelo di Guarneri[1]) geboren. Er hatte mindestens einen Bruder, Priamo. Über sein Leben ist sonst nur wenig bekannt, gesichert sind neben seinen Hauptwirkungsstätten Aufenthalte in Florenz, Mailand, Venedig und Verona. Zu seinen Schülern gehörte Antonio Federighi.

Im Jahre 1401 nahm er an dem florentiner Wettbewerb zur Gestaltung des Nordportals des Baptisterium San Giovanni teil und unterlag gegen Lorenzo Ghiberti.

Er schuf im Auftrag des Herrschers von Lucca Paolo Guinigi den Sarkophag für dessen 1405 verstorbene Ehefrau Ilaria del Caretto. Die für die Gestaltung an den Außenseiten verwendeten Putten gehören zu den frühesten Beispielen dieser Figuren seit der Antike und sind älter als die bekannteren des Donatello aus den 1420er Jahren.

Ab 1425 gestaltete er die Reliefs am Hauptportal der Basilika San Petronio in Bologna.

Zu seinen wichtigsten Werken gehörte die Ausgestaltung des Brunnens Fonte Gaia an der Piazza del Campo in Siena. Die Figuren wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von Tito Sarrocchi durch originalgetreue Kopien ersetzt, die Originale befinden sich heute im Museum von Santa Maria della Scala im Raum Fienile.

Beigesetzt wurde er im ersten Kreuzgang der Kirche Sant’Agostino in Siena.[2]

Giorgio Vasari verfasste im zweiten Band von Le vite eine Biographie von della Quercia.

Hauptwerke

  • Hochreliefs der Fonte Gaia (1409–1419) auf der Piazza del Campo in Siena
  • Grab der Ilaria del Carretto (1406) im Dom von Lucca
  • Taufbrunnen von San Giovanni (ab 1417)
  • Reliefs am Hauptportal der Basilika San Petronio in Bologna (seit 1425)

Literatur

Weblinks

Commons: Jacopo della Quercia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Luca Bortolotti: JACOPO di Piero (Jacopo della Quercia). In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 62. Rom 2004.
  2. Peter Anselm Riedl, Max Seidel (Hrsg.): Die Kirchen von Siena. Band 1,1 (Abbadia all’Arco–S. Biagio), Bruckmann Verlag, München 1985, ISBN 3-7654-1941-9, S. 54 (Sechstes Grab der ersten Reihe).