Jakob ben Salomo Chabib

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jakob ben Salomo Chabib (* ca. 1445 in Zamora; † ca. 1515 in Saloniki) war ein spanisch-jüdischer Gelehrter und Rabbiner.

Leben

Er lebte in einer Zeit der Spannungen auf der Iberischen Halbinsel. Nach dem Beginn der Inquisition wurde es ihm immer schwerer, der Verfolgung zu entgehen, und daher floh er mit seinem Sohn Levi (* 1484) um 1492 nach Portugal. Einen kurzen Schutz bot ihm dort eine christliche (Zwangs-)Taufe. Doch 1501 musste er erneut fliehen und entkam nach Saloniki. Dort wurde er Rabbiner.

Sein bekanntestes Werk ist en jaakow („Brunnen Jakobs“), ein klassisches Kompendium der Agada des babylonischen Talmuds.

Das Werk wurde vom Autor selbst in Saloniki verlegt und mehr als hundertmal nachgedruckt. Eine jiddische Übersetzung von Josef Meier Jawitz erschien 1885–87 in Warschau, eine englische 1919–21 durch S.H. Glick, eine französische 1983 durch Arlette Elkaïm-Sartre.

Literatur

  • Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Czernowitz 1925 ff., Bd. I, S. 543
  • Georg Herlitz u. a.: Jüdisches Lexikon. Jüdischer Verlag, Berlin 1927, Bd. I, Sp. 1296
  • Encyclopaedia Judaica, Das Judentum in Geschichte und Gegenwart, Band 5, Berlin 1930
  • Encyclopaedia Judaica, Band 8, 1971
  • Jutta Baum-Sheridan: Studien zu westjiddischen Estherdichtungen (Jidische Schtudies; 5). Buske, Hamburg 1996, ISBN 3-87548-139-9, S. 45