Jan Georg Schneider

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jan Georg Schneider (* 10. November 1967 in Jülich, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Sprachwissenschaftler.

Leben

Jan Georg Schneider studierte an der RWTH Aachen die Fächer Philosophie, Germanistische Sprachwissenschaft und Neuere Deutsche Literaturgeschichte. 2001 wurde er an der RWTH mit einer sprachphilosophischen Arbeit über Wittgenstein und Platon promoviert. 2007 habilitierte er sich dort mit der Monografie Spielräume der Medialität, einer Untersuchung über linguistische Gegenstandskonstitution, und erhielt die Venia Legendi für Germanistische und Allgemeine Sprachwissenschaft. Von 2001 bis 2008 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH, 2008/2009 Professurvertreter für Kommunikationstheorie, außerdem zwischenzeitlich mehrere Jahre als Vertretungsprofessor in Namur (Belgien) und Gastprofessor in Leiden (Niederlande). Im Jahr 2009 wechselte er als Akademischer Oberrat an die Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und nahm 2010 einen Ruf an die Universität Koblenz-Landau (Campus Landau) an. Dort ist Schneider seit dem Sommersemester 2010 Universitätsprofessor für Deutsche Sprachwissenschaft. In den Sommersemestern 2014 und 2018 war er zudem an der Sorbonne Nouvelle (Frankreich) als Erasmus-Dozent tätig.

Schneider ist seit 2011 im wissenschaftlichen Beirat sowie seit 2014 im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Semiotik (DGS).[1] 2021 wurde er zu deren Vorsitzendem gewählt. Zudem ist er u. a. Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Journal for Media Linguistics.

Forschungsschwerpunkte

Die Forschungsschwerpunkte von Jan Georg Schneider liegen in den Bereichen allgemeine Sprachtheorie und Semiotik, Syntax des gesprochenen Deutsch, Sprachnormen im Wandel, Medientheorie und multimodale Analyse.

Er hat zwei DFG-Projekte durchgeführt: Medialität und Sprachpragmatik (2004–2008) und Gesprochener Standard (2013–2018).[2] 2021 begann ein weiteres, interdisziplinäres DFG-Projekt "Zur Medialität des Physikunterrichts"[3], das Jan Georg Schneider gemeinsam mit Alexander Kauertz (Physikdidaktik) leitet. Er ist zudem seit 2011 regelmäßig als freier Mitarbeiter für den Dudenverlag tätig und hat als Autor bei drei Auflagen des Duden 9 („Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“ 2011, 2016 und 2021) sowie an Duden 10 („Bedeutungswörterbuch“ 2018) und dem Duden-Universalwörterbuch (2019) mitgewirkt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monographien

Herausgeberschaften

  • Verbindlichkeit. Stärken einer schwachen Normativität. Bielefeld: transcript, 2019 (zusammen mit Michaela Bauks, Christian Bermes, Thomas M. Schimmer und Marion Steinicke).
  • Handbuch Satz, Äußerung, Schema. Berlin / Boston: de Gruyter (zusammen mit Christa Dürscheid).
  • Kommunikation und Öffentlichkeit. Sprachwissenschaftliche Potenziale zwischen Empirie und Norm. Berlin / Boston: de Gruyter, 2012 (zusammen mit Susanne Günthner, Wolfgang Imo und Dorothee Meer).
  • Medientheorien und Multimodalität. Ein TV-Werbespot – Sieben methodische Beschreibungsansätze. Köln: Halem, 2011 (zusammen mit Hartmut Stöckl).
  • Philosophie der Schrift. Tübingen: Niemeyer, 2009 (zusammen mit Elisabeth Birk).
  • Theatralität des sprachlichen Handelns. München: Fink, 2009 (zusammen mit Mareike Buss, Stephan Habscheid, Sabine Jautz und Frank Liedtke).
  • Medialität und Sozialität sprachlicher Zeichen. Zeitschrift für Semiotik 30.1-2 (2008).

Beiträge in Zeitschriften, Sammelbänden und Handbüchern

Weblinks

Einzelnachweise