Jannis Panagiotidis
Jannis Panagiotidis (* 6. März 1981 in Korbach) ist ein deutscher Historiker und wissenschaftlicher Direktor des Forschungszentrums für die Geschichte der Transformationen an der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind Migrationsforschung sowie Geschichte der Russlanddeutschen.
Leben
Panagiotidis studierte Osteuropäische Geschichte und Internationale Beziehungen an der Universität Tübingen und an der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen. Mit der Dissertation “Laws of Return? Co-Ethnic Immigration to West Germany and Israel (1948-1992)” promovierte er im Jahr 2012 am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz[1]. Sein Doktorvater ist der spätere Wittgenstein-Preis-Träger Philipp Ther.
Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Haifa, dem Imre-Kertész-Kolleg an der Universität Jena und dem Friedrich-Meinecke-Institut an der Freien Universität Berlin erhielt er im Jahr 2014 die Juniorprofessur für Migration und Integration der Russlanddeutschen am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) an der Universität Osnabrück[2]. Seit August 2020 ist er der Wissenschaftliche Direktor am Research Center for the History of Transformations (RECET) an der Universität Wien, wo er über liberale globale Ordnungen und Bewegungsfreiheit forscht. Er ist Projektbetreuer im Forschungsverbund „Ambivalenzen des Sowjetischen“[3], finanziert durch die Volkswagenstiftung, und ist einer der Herausgeber bei der Zeitschrift für Migrationsforschung und dem Journal für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (JKGE).
Das Vorwort zu seinem neuesten Werk Postsowjetische Migration in Deutschland: Eine Einführung wurde von dem deutschen Politiker und Abgeordneten des Europäischen Parlaments Sergey Lagodinsky verfasst. Das Buch wurde als „wegweisender Beitrag“ gepriesen, der „Diskrepanzen aufzeigt, die zwischen den von der Migrationspolitik geschaffenen normativen Kategorien und der Selbstverortung der Migranten bestehen“[4].
Weblinks
- Profilseite: Jannis Panagiotidis, Research Center for the History of Transformations (RECET), Universität Wien.
- Wissenschaftlicher Lebenslauf: Jannis Panagiotidis[5]
- "Menschen können gleichzeitig Opfer und Täter sein", Interview mit Jannis Panagiotidis, Die Zeit, 2. Mai 2021.
- „Es wurde viel projiziert“: Wissenschaftler zu postsowjetischer Migration, Interview, Die Tageszeitung, 16. Dezember 2020.
Schriften (Auswahl)
Panagiotidis, Jannis (2021). Postsowjetische Migration in Deutschland: eine Einführung. Weinheim: Beltz Juventa. ISBN 9783779939139.
Panagiotidis, Jannis (2020). The power to expel vs. the rights of migrants: expulsion and freedom of movement in the Federal Republic of Germany, 1960s—1970s. In: Citizenship Studies 24, vol. 3, 301–318. https://doi.org/10.1080/13621025.2020.1714876 .
Panagiotidis, Jannis (2019). The Unchosen Ones: Diaspora, Nation, and Migration in Israel and Germany. Bloomington: Indiana University Press. ISBN 9780253043610.
Dönninghaus, Victor; Panagiotidis, Jannis und Petersen, Hans-Christian (2018). Jenseits der „Volksgruppe“: Neue Perspektiven auf die Russlanddeutschen zwischen Russland, Deutschland und Amerika. Berlin: De Gruyter Oldenbourg. ISBN 9783110501414.
Einzelnachweise
- ↑ CADMUS - EUI Research Repository. Abgerufen am 23. März 2022.
- ↑ Profilseite Jannis Panagiotidis, Universität Osnabrück. Abgerufen am 23. März 2022.
- ↑ Forschungsverbund „Ambivalenzen des Sowjetischen“. Abgerufen am 23. März 2022.
- ↑ Cristiana Lucchetti: Rezension: Postsowjetische Migration in Deutschland. Eine Einführung. In: Politische Studien. Band 497, Nr. 72, 2021, S. 80–81.
- ↑ CV Jannis Panagiotidis. In: academia.edu. Abgerufen am 25. März 2022.
Personendaten | |
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NAME | Panagiotidis, Jannis |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker und wissenschaftlicher Direktor des Forschungszentrums für die Geschichte der Transformationen and der Universität Wien |
GEBURTSDATUM | 6. März 1981 |