Jefta van Dinther

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Jefta van Dinther beim Tanz im August (2017)

Jefta van Dinther (* 4. März 1980 in Utrecht) ist ein niederländisch-schwedischer Choreograf und Tänzer. Heute lebt und arbeitet van Dinther in Berlin und Stockholm.

Leben und Leistungen

Van Dinther wuchs in den Niederlanden und in Schweden auf. Von 1999 bis 2003 besuchte er die Kunsthochschule Amsterdam University of the Arts[1], wo er Modern und Contemporary Dance studierte. Im Anschluss arbeitete er als Tänzer mit verschiedenen Choreografen zusammen, darunter Mette Ingvartsen, Xavier Le Roy und Ivana Müller. Seit 2008 kreiert er als Choreograf seine eigenen Stücke.

Van Dinthers Stücke sind regelmäßig im Programm internationaler Spielstätten und Festivals zu sehen, so etwa in Berlin an der Volksbühne[2], an der Komischen Oper, im HAU Hebbel am Ufer und beim Tanz im August[3], im Londoner Theater Sadler’s Wells[4], im Amsterdamer Stadttheater, im Centre Georges-Pompidou und im Théâtre national de Chaillot[5] in Paris, beim Wiener Tanz- und Performancefestival ImPulsTanz und im Tanzquartier Wien.

Neben der Produktion eigener Stücke lehrt van Dinther an verschiedenen Orten Choreografie, unter anderem an der Tanzhochschule Stockholm. Dort war er von 2012 bis 2014 Dozent und Künstlerischer Leiter des Masterstudiengangs Choreography.

Viele Stücke entstehen in Kooperation mit der Lichtdesignerin Minna Tiikkainen und dem Sounddesigner David Kiers, mit denen van Dinther bereits seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Überwiegend produziert van Dinther eigene Werke, wird aber auch für Stücke beauftragt, beispielsweise vom schwedischen Cullberg Ballet[6] (2013 Plateau Effect und 2016 Protagonist). Für das Staatsballett Berlin adaptierte van Dinther sein 2013 entstandenes Stück Plateau Effect, das seit der Spielzeit 2019/20 in der Komischen Oper zu sehen ist.[7][8] Für die Spielzeiten 2019/20 bis 2021/22 ist van Dinther assoziierter Künstler bei der Tanzkompanie Cullberg.

Werke (Auswahl)

  • 2008: It's in the Air, Zusammenarbeit mit Mette Ingvartsen[9]
  • 2009: The Way Things Go
  • 2010: Kneeding[10]
  • 2011: The Blanket Dance, Zusammenarbeit mit den Choreografen Frederic Gies und DD Dorvillier[11]
  • 2011: Grind, Zusammenarbeit mit Lichtdesignerin Minna Tiikkainen und Sounddesigner David Kiers[12]
  • 2012: This is Concrete, Zusammenarbeit mit dem Choreografen Thiago Granato[13]
  • 2013: Plateau Effect (für das schwedische Cullberg Ballet)[14]
  • 2014: As It Empties Out[15]
  • 2015: Monument, Choreografie für das Musikvideo von Röyksopp & Robyn[16]
  • 2016: Protagonist (für das schwedische Cullberg Ballet)[17]
  • 2017: Dark Field Analysis[18]
  • 2019: The Quiet[19]
  • 2019: Plateau Effect für das Staatsballett Berlin[20][21]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2012: Birgit Cullberg Grant[22]
  • 2012: The Wild Card und Preis der Jugendjury beim Theaterfestival Favoriten, Dortmund
  • 2013: Swedish Theater Critics Dance Prize für Plateau Effect

Literatur

  • Gabriele Brandstetter: Synchronisierungen von Bewegungen im zeitgenössischen Tanz: Zur Relevanz von somatischen Praktiken in den Arbeiten von Jefta van Dinther. In: Thiemo Breyer, Michael B. Buchholz, Andreas Hamburger, Stefan Pfänder, Elke Schumann (Hrsg.): Resonanz – Rhythmus – Synchronisierung. Interaktionen in Alltag, Therapie und Kunst. Transcript Verlag, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8376-3544-7, S. 409–428.
  • Bojana Cvejić: Choreographing Problems: Expressive Concepts in European Contemporary Dance and Performance. Palgrave Macmillan, London 2015, ISBN 978-1-137-43739-6. online

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Webseite der Kunsthochschule Amsterdam. Abgerufen am 19. März 2018.
  2. Ein Stück Stoff von großer Dramatik. In: TAZ, 1. September 2014, abgerufen am 18. März 2018.
  3. Jefta van Dinther: Dark Field Analyses. (Memento des Originals vom 3. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturradio.de In: Kulturradio, 25. August 2017, abgerufen am 30. April 2019.
  4. Strangely beautiful and transfixing. In: The Daily Telegraph, 14. November 2014, abgerufen am 18. März 2018.
  5. Protagonist, Planète des Songes. In: Libération, 18. Januar 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  6. Webseite des Cullberg Ballet. Abgerufen am 19. März 2018.
  7. So geistvoll und klassisch kann moderner Tanz in Berlin sein. In: Berliner Morgenpost, 7. September 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  8. Jefta van Dinther: Plateau Effect. In: rbbKultur, 7. September 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  9. Kampnagel: Hochfliegende Tanztheaterträume. In: Die Welt, 20. März 2010, abgerufen am 20. März 2018.
  10. Der Realität performend zu Leibe rücken. In: Der Standard, 19. April 2010, abgerufen am 20. März 2018.
  11. Wild mit Wilde und Tigerdecke. In: Der Standard, 13. März 2011, abgerufen am 20. März 2018.
  12. Grind – Architektur des Unheimlichen. In: Tanznetz, 29. Januar 2016, abgerufen am 20. März 2018.
  13. Begehren in unendlichen Weiten. In: K. West, 8. März 2013, abgerufen am 20. März 2018.
  14. Trance und Trash. In: Der Tagesspiegel, 1. September 2014, abgerufen am 17. März 2018.
  15. Im Raumnichts. In: Süddeutsche Zeitung, 30. Juli 2015, abgerufen am 17. März 2018.
  16. Link zum Video bei YouTube. Abgerufen am 19. März 2018.
  17. Schlaflos im Club. In: Der Tagesspiegel, 15. Januar 2018, abgerufen am 17. März 2018.
  18. Studien in schwarzer Materie. In: TAZ, 24. August 2017, abgerufen am 17. März 2018.
  19. The Quiet über den Zeitdiebstahl und die beschleunigte Gesellschaft. In: Der Standard, 13. Dezember 2019, abgerufen am 18. Dezember 2019.
  20. Saisonstart beim Staatsballett Berlin: Teambuilding im Orkan. In: Tagesspiegel, 8. September 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  21. Plateau Effect at Staatsballett Berlin. A Radical Decision not to Dance at the Ballet. In: iHeartBerlin, 7. Juli 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  22. Birgit Cullberg scholarship for Jefta van Dinther, former student Modern Theatre Dance. Abgerufen am 17. März 2018.