Jens Schröter (Medienwissenschaftler)
Jens Schröter (* 22. Januar 1970 in Darmstadt[1]) ist ein deutscher Medienwissenschaftler.
Leben
Schröter studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, erhielt ein Dissertations-Stipendium von 1997 bis 1999 und war in der Zeit von 1999 bis 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Stiftungsprofessur für Theorie und Geschichte der Fotografie, Universität Essen. 2002 promovierte er mit der Arbeit „Das Netz und die virtuelle Realität. Zur Selbstprogrammierung der Gesellschaft durch die universelle Maschine“. Von 2002 bis 2008 arbeitete er als Mitarbeiter am Forschungskolleg 615, „Medienumbrüche“, Siegen im Projekt „Virtualisierung von Skulptur: Rekonstruktion, Präsentation, Installation“.
Seit April 2015 ist er Professor für Medienkulturwissenschaft an der Universität Bonn. Zuvor war er Professor für Theorie und Praxis multimedialer Systeme an der Universität Siegen. Seine Habilitation aus dem Jahre 2008 trägt den Titel „3D. Zur Theorie, Geschichte und Medienästhetik des technisch-transplanen Bildes“. Er war von 2008 bis 2012 Leiter der Graduiertenschule Locating Media und ist seit 2012 einer der antragstellenden Wissenschaftler des DFG-Graduiertenkollegs Locating Media. Von 2010 bis 2014 war er (zusammen mit Lorenz Engell, Bauhaus-Universität Weimar) Leiter des DFG-Forschungsprojekts „Die Fernsehserie als Reflexion und Projektion des Wandels“.[2] Im April/Mai 2014 war er „John von Neumann“-Fellow an der Universität der Wissenschaften Szeged, Ungarn. Im September 2014 war er Gastprofessor an der Guangdong University of Foreign Studies, Guangzhou, VR China. Im Wintersemester 2014/15 war er mit dem Forschungsprojekt „Kulturen des Berechnens / Politiken der Simulation“ Senior-Fellow am DFG-Forscherkolleg „Medienkulturen der Computersimulation“ an der Leuphana-Universität Lüneburg. Im Sommersemester 2017 war er mit dem Forschungsprojekt „Die Unordnung und das dreidimensionale Bild“ Senior-Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Im Wintersemester 2017/18 war er mit dem Forschungsprojekt „Die operative Ontologie des Individuums“ Senior-Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar. Seit 2016 ist er Sprecher des gemeinsam mit Stefan Meretz (Commons-Institut, Bonn), Hanno Pahl (Wirtschaftssoziologie, Luzern/München) und Manuel Scholz-Wäckerle (Komplexitätsökonomik, Wien) bei der Volkswagenstiftung beantragten Projekts „Die Gesellschaft nach dem Geld. Eröffnung eines Dialogs“. Von April 2018 bis 2022 leitete Schröter zusammen mit Anja Stöffler (Hochschule Mainz) das DFG-Forschungsprojekt „Van Gogh TV. Erschließung, Multimedia-Dokumentation und Analyse ihres Nachlasses“.[3]
Schröter forscht zu Theorien und Geschichte digitaler Medien, Theorien und Geschichte der Fotografie, Intermedialität, dreidimensionalen Bildern, Medientheorie in Diskussion mit der Wertkritik, Audiomedien und auditiver Kultur sowie zu Fernsehserien.
Schriften
Als Autor
- 3D. History, Theory and Aesthetics of the Transplane Image. New York, Bloomsbury, 2013.
- Verdrahtet. The Wire und der Kampf der Medien. Berlin, Bertz Fischer, 2012.
- Eine Theorie der Medienumbrüche 1900/2000. Siegen, Universi Verlag, zusammen mit Nicola Glaubitz u. a., 2011.
- 3D. Zur Theorie, Geschichte und Medienästhetik des technisch-transplanen Bildes. München, Fink, 2009.
- Das Netz und die Virtuelle Realität. Zur Selbstprogrammierung der Gesellschaft durch die universelle Maschine. Bielefeld, transcript, 2004.
Als Herausgeber u. a.
- Handbuch Medienwissenschaft. Stuttgart, J. B. Metzler, unter Mitarbeit von Simon Ruschmeyer und Elisabeth Walke, 2014.
- Auditive Medienkulturen. Techniken des Hörens und Praktiken der Klanggestaltung. Bielefeld, transcript, zusammen mit Axel Volmar, 2013.
- Die Serie. Zeitschrift für Medienwissenschaft 7, 2/2012, Zürich, Diaphanes, zusammen Benjamin Beil, Lorenz Engell u. a.
- Die Akteur-Netzwerk-Theorie als Herausforderung der Kunstwissenschaft. Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, Heft 57, 1, 2012, zusammen mit Thomas Hensel.
- Das holographische Wissen. Zürich, Diaphanes, zusammen mit Stefan Rieger, 2009.
- Media Marx. Bielefeld, transcript, zusammen Gregor Schwering und Urs Stäheli, 2006.
- Analog, digital – Opposition oder Kontinuum? Bielefeld, transcript, zusammen mit Alexander Böhnke, 2004.
Weblinks
- Website von Jens Schröter
- Website der Professur für Medienkulturwissenschaft
- vollständige Publikationsliste Jens Schröter
- DFG-Forschungsprojekt Die Fernsehserie als Projektion und Reflexion des Wandels
- Graduiertenschule Locating Media/Situierte Medien
- Literatur von Jens Schröter im Open-Access-Repositorium media/rep/
Einzelnachweise
- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ DFG-Forschungsprojekt Die Fernsehserie als Projektion und Reflexion des Wandels, abgerufen am 5. Juni 2013.
- ↑ DFG - GEPRIS - Van Gogh TV. Erschließung, Multimedia-Dokumentation und Analyse ihres Nachlasses. Abgerufen am 14. September 2022.
Personendaten | |
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NAME | Schröter, Jens |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Medienwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1970 |
GEBURTSORT | Darmstadt |