Jewgeni Grigorjewitsch Brussilowski

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Jewgeni Grigorjewitsch Brussilowski auf einer Briefmarke 2005

Jewgeni Grigorjewitsch Brussilowski (russisch Евгений Григорьевич Брусиловский, wiss. Transliteration

Evgenij Grigor'evič Brusilovskij

; * 30. Oktoberjul. / 12. November 1905greg. in Rostow am Don, Russisches Kaiserreich; † 9. Mai 1981 in Moskau, Sowjetunion) war ein sowjetrussischer Komponist.

Leben

Er wuchs als Sohn einer Familie jüdischer Herkunft in Rostow am Don auf.[1] Nach dem frühen Tod seiner Eltern schloss er sich mit 16 Jahren der Roten Armee an.[2] Von 1922 bis 1924 studierte er Klavier und Komposition am Moskauer Konservatorium.[3] Trotz Relegation, Krankheit und materieller Not gelang es ihm, nach Leningrad zu übersiedeln,[2] wo er sich zunächst als Kinopianist durchschlug.[4] 1926 wurde er am Leningrader Konservatorium aufgenommen und studierte dort bis zum Abschluss 1931 Komposition bei Maximilian Steinberg.[4] In diesen Jahren konnte er bereits mit zwei Sinfonien (1931, 1932) erste Erfolge feiern.[4]

1933 wurde er nach Kasachstan entsendet, um am Aufbau des Musiklebens dort mitzuwirken. Er zog nach Alma-Ata, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Musikforschungsinstitut und veröffentlichte bis 1934 rund 250 Volkslieder und -instrumentalstücke.[3] Von 1934 bis 1938 wirkte er als musikalischer Leiter des neu eröffneten Staatlichen Opern- und Ballett-Theaters der Kasachischen SSR in Alma-Ata.[3] Er komponierte die ersten kasachischen Opern, sein Erstling Kyz-Zhibek (1934) galt als Pionierwerk, weitere Opern und Ballette folgten.[4] Von 1939 bis 1959 war er Vorsitzender des Komponistenverbands in Kasachstan, in den Jahren 1949 bis 1951 leitete außerdem die Staatliche Philharmonie.[3] Von 1944 an lehrte er am Kasachischen Nationalkonservatorium in Alma-Ata, von 1955 bis 1969 als Professor.[3] Zu seinen Schülern zählten Komponisten wie Alexander Sazepin und Leonid Afanassjew.[5]

1970 zog er nach Moskau,[4] wo er im Mai 1981 im Alter von 75 Jahren starb. Begraben wurde er auf dem Kunzewoer Friedhof.[6]

Schaffen

Er schrieb 9 Opern, Ballette, 8 Sinfonien, Konzerte, Kantaten, Kammer-, Chormusik und Lieder. Gemeinsam mit Mukan Tulebajew und Latif Chamidi komponierte er die Hymne der Kasachischen SSR.[7] Brussilowski war entscheidend am Aufbau und der Entwicklung des professionellen kasachischen Musiklebens beteiligt[8] und wurde als „Klassiker der kasachischen Musik“ bezeichnet.[9] Kompositorisch verknüpfte er volksmusikalische Elemente mit klassischer Moderne.[1] Seine 3. Sinfonie Sary-Alka (Die goldene Steppe, 1944) zählte in der Unionsrepublik zu den ersten Werken dieser Gattung.[9] Seine Opern wie Kyz-Zhibek und Er Targyn finden sich noch heute (Stand: 2020) im Repertoire der Bühnen des Landes.[10]

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b L. M. Butir: Brusilovsky, Yevgeny Grigor′yevich. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  2. a b Brussilovsky, Evgeny (1905–1981). In: Barrie Jones (Hrsg.): The Hutchinson Concise Dictionary of Music. Routledge, New York, London 1981, ISBN 1-57958-178-1, S. 93 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 31. März 2020]).
  3. a b c d e Manašir Jakubov: Brusilovskij, Evgenij Grigor’evič. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 3 (Bjelinski – Calzabigi). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2000, ISBN 3-7618-1113-6 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  4. a b c d e f g Michael Goldstein, Marina Rizarev: Brussilovsky, Yevgeni Grigoyevich. In: encyclopedia.com. 18. März 2020; (englisch).
  5. L. W. Ismailowa: Brussilowski, Jewgeni Grigorjewitsch. 2004; (russisch).
  6. Kunzewoer Friedhof, Komponisten und Musiker (russisch)
  7. Artikel Brussilowski, Jewgeni in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D001563~2a%3DBrussilowski%2C%20Jewgeni~2b%3DBrussilowski%2C%20Jewgeni
  8. a b Brussilowski, Jewgeni Grigorjewitsch. In: rujen.ru. 11. Juli 2009; (russisch).
  9. a b Boris Yoffe: Im Fluss des Symphonischen. Wolke, Hofheim 2014, ISBN 978-3-95593-059-2, S. 156.
  10. Repertoire im Abai-Opernhaus, 2020 (englisch)