Jiaolong (Tauchboot)

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Ein Modell des Jiaolong U-Boots

Die Jiaolong (chinesisch 

蛟龍號載人潛水器

 / 

蛟龙号载人潜水器

, Pinyin

Jiāolóng hào zàirén qiánshuǐqì

 – „Bemanntes Tauchgerät Jiaolung“, kurz

蛟龍號

 / 

蛟龙号

,

Jiāolóng hào

 – „Flutdrache“)a) ist ein chinesisches bemanntes Forschungs-U-Boot, das 8,20 Meter lang und 22 Tonnen schwer ist. Der Name stammt von einem in einer Sage vorkommenden Meeresdrachen (vgl. „Long“). Erprobt wurde das U-Boot erstmals im Sommer 2010 im Südchinesischen Meer. Es dient zur Tiefseeforschung.

Nachdem die „Jiaolong“ vorher bei 17 Tauchgängen in Tiefen bis zu 3795 Metern Tiefe vordrang, erreichte sie am 27. Juli 2011 mit einer dreiköpfigen Besatzung im Pazifik bei einem sechsstündigen Tauchgang eine Tiefe von 5057 Metern[1][2] und im Juni 2012 7.062 Meter[3] Ausgelegt ist das U-Boot für eine maximale Tauchtiefe von 7000 Metern. Es ist mit Geräten zur Aufnahme von Videos und Fotos ausgestattet und verfügt über eine Vorrichtung zum Sammeln von Proben. Dank eines Autopilot-ähnlichen Steuermechanismus kann die 2-Meter-Tauchkugel aus Titan in gleichbleibendem Abstand zum Meeresboden bewegt werden.[4] Neben der Jiaolong verfügt die Volksrepublik China mit der Shenhai Yongshi und der Fendouzhe über zwei weitere Tiefsee-Tauchboote.

Der Konstrukteur Weicheng Cui erhielt 2014 den Hans Hass Award.

Anmerkung

  • a) Jialong (chinesisch 
    蛟龍
     / 
    蛟龙
    , Pinyin
    jiāolóng
    , Jyutping
    gaau1lung4
    ) ist die Bezeichnung des mythologischen chinesischen „Drache der Gezeiten“, auch „Flutdrache“ genannt.

Literatur

  • Weicheng Cui: Development of the Jiaolong Deep Manned Submersible In: Marine Technology Society Journal, Band 47, Nr. 3, 2013, ISSN 0025-3324, S. 37–54 (https://doi.org/10.4031/MTSJ.47.3.2).
  • LIU Feng, CUI WeiCheng, LI XiangYang: China’s first deep manned submersible, JIAOLONG In: Science China Earth Science, Band 53, Nr. 10, 2010, ISSN 1674-7313, S. 1407–1410 (https://doi.org/10.1007/s11430-010-4100-2).
  • Tongwei Zhang, Baohua Liu, Yeyao Liu, Jialing Tang, Shengjie Qin, Xiangxin Wang: Ultrashort baseline synchronous-clock emergency resynchronizing method in the Jiaolong deep-sea manned submersible In: International Journal of Advanced Robotic Systems, Band 16, Nr. 01, 2019, ISSN 1729-8806, S. 1–8 (https://doi.org/10.1177/1729881419827790).
  • Xu Chen: Jiaolong's Sea Explorations. China Intercontinental Press, 2019, ISBN 978-7-50854-007-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Glenda Kwek: Race to the bottom: Chinese sub dives 5000 metres. Meldung bei The Age vom 26. Juli 2011.
  2. Jeremy Page: China Makes Milestone Dive. Submersible Reaches Ultradeep, Overtaking U.S. in Hunt for Undersea Resources. Meldung beim Wall Street Journal vom 27. Juli 2011.
  3. Meldung auf german.china.org.cn vom 26. Juni 2012.
  4. Cui Weicheng: Development of The Jiaolong Deep Manned Submersible. (PDF; 2,05 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: oceanologyinternational.com. 4. September 2013, archiviert vom Original am 3. Juni 2020; abgerufen am 23. Dezember 2020 (englisch).