Joachim Braun (Journalist, 1965)

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Joachim Braun (* 27. Dezember 1965 in Lüneburg) ist ein deutscher Journalist. Von März 2011 bis Januar 2016 war er Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers in Bayreuth, danach bis April 2018 Chefredakteur der Frankfurter Neuen Presse.[1][2] Im November 2018 trat er eine Stelle als Chefredakteur bei der in Leer erscheinenden Ostfriesen-Zeitung an.[3]

Leben

Nach dem Abitur 1984 am Gabriel-von-Seidl-Gymnasium Bad Tölz arbeitete Joachim Braun mit Unterbrechungen 27 Jahre lang für den Zeitungsverlag Oberbayern, der die Heimatausgaben des Münchner Merkurs herausgibt. Nach dem Volontariat beim Tölzer Kurier und einem eineinhalbjährigen Intermezzo beim Rundschau-Verlag in Penzberg wechselte er 1989 zum Isar-Loisachboten nach Wolfratshausen. Dort arbeitete er als stellvertretender Redaktionsleiter, bis er 1997 als Redaktionsleiter zum Tölzer Kurier zurückging.[4]

Von dort wechselte er 2011 als Chefredakteur zum Nordbayerischen Kurier sowie zum Ring Nordbayerischer Tageszeitungen (RNT) nach Bayreuth und „krempelte“ die Zeitung komplett um.[5] So wurde die Vereinsberichterstattung seit Oktober 2011 in eine wöchentliche Beilage Mein Verein ausgelagert.[6] Für die verlorene Oberbürgermeister-Wahl des Jahres 2012 machte die Bayreuther CSU vor allem Braun verantwortlich.[7]

Braun war von 2004 bis 2008 Mitglied des Projektteams Lokaljournalisten der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).[8] Seit 2009 ist Braun Dozent für Investigative Recherche im Lokaljournalismus am MAZ in Luzern (Schweiz). Er war 2010 Dozent an der Fachhochschule Benediktbeuern und leitete 2010 und 2011 im Auftrag des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks Dortmund Lokaljournalistenseminare in Minsk und Brest in Belarus.[9]

1995 und 2008 wurde Joachim Braun mit je einem Sonderpreis beim Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet: für sein Buch Ende und Neubeginn[10] über die NS-Zeit in Wolfratshausen und für die Recherchen in der sogenannten DTK-Affäre über die missglückte Konversion der ehemaligen Bad Tölzer Flint-Kaserne, bei der der CSU-geführte Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 15 Millionen Euro in den Sand setzte, wie der Bayerische Kommunale Prüfungsverband später ermittelte.[11][12]

Eine 70-köpfige Jury der Fachzeitschrift Medium Magazin zeichnete Braun im Januar 2013 als „Chefredakteur (Regionales) des Jahres“ aus.[13][14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bülend Ürük: „Frankfurter Neue Presse“: Joachim Braun wird neuer Chefredakteur. In: kress.de. 24. November 2015, archiviert vom Original am 24. November 2015; abgerufen am 30. November 2018.
  2. Chefredakteur Joachim Braun verlässt FNP – Neu-Gesellschafter Max Rempel übernimmt. In: Meedia. 13. April 2018, abgerufen am 6. Juli 2021.
  3. Von Frankfurt nach Leer: Ex-FNP-Chefredakteur Joachim Braun geht zur Ostfriesenzeitung. In: Meedia. 28. August 2018, abgerufen am 29. November 2018.
  4. Joachim Braun – Journalist. In: kress.de. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  5. "Lokale Leidenschaft". In: Medium Magazin 01/2013
  6. "Die Nachricht ist tot, es lebe der Hintergrund" (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive). Dokumentation einer Diskussion auf dem Süddeutschen Journalistentag in Mainz, 16. März 2013
  7. Bayreuth und seine Journalisten: Wie im Mittelalter, Die Mediengruppe Oberfranken, Bamberg, blickt auf Bayreuth, 4. Mai 2012
  8. Projektteam Lokaljournalisten Pressemitteilung der Bundeszentrale für politische Bildung, 27. Februar 2004
  9. Jan Steeger: „Mutigen Journalisten droht Gefängnis“. Interview mit Joachim Braun. In: drehscheibe.org. 23. Dezember 2010, abgerufen am 20. August 2022.
  10. Ende und Neubeginn
  11. "Journalistenpreis für Tölzer Kurier". Merkur-Online, 25. April 2008.
  12. Jan David Sutthoff: Ein bisschen Masochismus für die Pressefreiheit. In: 20zwoelf.de. 8. Dezember 2011, archiviert vom Original am 1. Januar 2014; abgerufen am 21. April 2019.
  13. Die Journalisten des Jahres 2012. Pressemitteilung des Medium Magazin, 21. Dezember 2012
  14. "Ein junger Wilder wird Chefredakteur des Jahres". Paul-Josef Raue in seinem Blog Das neue Handbuch des Journalismus, 27. Dezember 2012