Joan Chetwynd

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Joan Gilbert Chetwynd, auch The Honourable Mrs Chetwynd, (* 15. Oktober 1898 in Shimla; † 22. Oktober 1979 in Arthog) war eine britische Autorennfahrerin.

Familie

Joan Chetwynd kam als Joan Gilbert Casson zur Welt und war in zweiter Ehe ab 1928 mit Adam Chetwynd, 9. Viscount Chetwynd verheiratet. Nach dem Tod ihres Schwiegervaters Godfrey Chetwynd, 8. Viscount Chetwynd 1936 trug sie den Titel Lady Chetwynd. Die Ehe wurde 1951 geschieden. Sie war eine Großcousine von Tim Birkin.

Karriere als Rennfahrerin

Die Inspiration für den Motorsport kam von ihrem Ehemann Adam, mit dem sie 1928 auf der Rennbahn von Brooklands ein Rennen als Beifahrerin bestritt. In den 1930er-Jahren war Joan Chetwynd vor allem bei Rallyes und Sportwagenrennen am Start. Unterbrochen wurde die Karriere durch die Geburten ihrer drei Kinder, die zwischen 1930 und 1935 zur Welt kamen.

Bekannt war sie als Rekordfahrerin. 1929 erreichte sie in Brooklands einen neuen 12-Stunden-Rekord für die Klasse F, als sie auf einem Lea-Francis eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 82,98 Meilen fuhr. 1931 meldete sie ihren MG C-Type Midget beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Als Teamkollegen engagierte sie Henry Stisted. Ein defekter Zündverteiler führte zu einem frühen Ausfall. Auch 1932 meldete sie den Wagen in Le Mans, eine Teilnahme verhinderte ein Unfall beim 1000-Meilen von Brooklands,[1] wo der Wagen erheblich beschädigt wurde. Ihr größter internationaler Erfolg war der vierte Rang bei der RAC Rallye 1934.

Joan Chetwynd gewann in ihrer Karriere viele Ladies Cup’s. Nur als Zweite ging sie beim The Brooklands Society Ladies' Private Handicap 1932 durchs Ziel. Die Veranstaltung sorgte für einen kleinen Medienskandal, nachdem sich herausstellte, dass gar kein Rennen stattgefunden hatte. Den „Cup“ hatte die Schriftstellerin Barbara Cartland organisiert, um vor einem Filmteam rennfahrende Frauen präsentieren zu können. Im Zweiten Weltkrieg diente sie in der Women’s Auxiliary Air Force und nahm nach Kriegsende den Rennsport nicht mehr auf.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1931 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hon. Joan Chetwynd MG C-Type Midget Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Henry Stisted Ausfall Zündverteiler

Literatur

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.
  • R. M. Clarke: Le Mans. The Bentley & Alfa Years 1923–1939. Brooklands Books, Cobham 1998, ISBN 1-85520-465-7.

Weblinks

Einzelnachweise