Jocky Wilson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jocky Wilson Darts pictogram.svg
Zur Person
Vollständiger Name John Thomas Wilson
Spitzname Jocky
Nation SchottlandSchottland Schottland
Geburtsdatum 22. März 1950
Geburtsort Kirkcaldy, Fife, Schottland
Sterbedatum 24. März 2012
Sterbeort Kirkcaldy, Fife, Schottland
Dartsport
Dart seit 1979
Wurfhand rechts
Einlaufmusik Jackie Wilson Said von Dexys Midnight Runners
BDO/WDF 1978–1993
PDC 1993–1996
Wichtigste Erfolge
Infobox zuletzt aktualisiert: 30. November 2021

John Thomas „Jocky“ Wilson (* 22. März 1950 in Kirkcaldy; † 24. März 2012 ebenda[1]) war ein schottischer Weltmeister im Dartsport.

Karriere

Jocky Wilson spielte von 1979 bis 1993 als Profi der British Darts Organisation (BDO). Er konnte in den Jahren 1982 (gegen John Lowe) und 1989 (gegen Eric Bristow) die Lakeside Professional World Darts Championship gewinnen.

1993 war er einer der maßgeblich beteiligten Dartspieler, die sich von der BDO abspalteten und die Professional Darts Corporation (PDC) gründeten. Jedoch konnte er die starken Leistungen, die er in der BDO erbracht hatte, in der PDC nicht wiederholen. Sein größter Erfolg in dieser Zeit war das Erreichen des Viertelfinales beim World Matchplay 1994.

Wilson, der vor seiner Karriere als professioneller Dartspieler im Bergbau arbeitete, war bekannt dafür, viel Alkohol auf der Dartbühne zu trinken, bis zu fünf Pints Bier (ca. 2,9 Liter) am Abend.[2] Mit 28 Jahren hatte er alle seine Zähne verloren, da er diese nie putzte, mit der Begründung, seine Großmutter habe ihm versichert, die Engländer würden das Wasser vergiften. Nach dem Gewinn seines ersten WM-Titels ließ er sich für 1200 Pfund ein Gebiss machen, das er nie trug, weil er davon, wie er sagte, rülpsen müsse.[3]

Vor dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1982 war Jocky Wilson für einige Zeit gesperrt worden, weil er einen Schiedsrichter geschlagen hatte. Hintergrund war eine Meinungsverschiedenheit über den damals stattfindenden Falklandkrieg. Wilson war mit einer Argentinierin verheiratet, die zudem die patriotischen Vornamen Malvina (der argentinische Namen der Falkland-Inseln lautet Malvinas) und Eva nach Evita Peron trägt.[4] Das Ehepaar hatte drei Kinder. 1983 veröffentlichte Wilson seine Autobiographie Jocky Wilson's Own Story.

Jocky Wilson litt unter schweren Krankheiten, unter anderem an COPD, die aus seinem starken Alkohol-, Tabak- und Süßigkeitenkonsum resultierten, aber vermutlich auch aus seiner Arbeit als Bergmann. Dies führte letztendlich zu seinem Karriereende im Jahr 1995. Jedoch verkündete er dies nicht offiziell, sondern tauchte nach dem World Matchplay 1995 unter und lebte seitdem abgeschottet von der Öffentlichkeit in seiner Heimatstadt, alle Interviews ablehnend. Er lebte von einer Behindertenrente.

2011 drehte Julian Schwanitz einen 18-minütigen Dokumentarfilm über Wilson: Kirkcaldy Man.[5] Im November 2013 wurde verkündet, dass ein Spielfilm über sein Leben gedreht werden soll.[6]

Weltmeisterschaftsresultate

BDO

PDC

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ehemaliger Darts-Weltmeister Wilson tot. In: focus.de. Abgerufen am 25. März 2012.
  2. Spielerprofil bei dartn.de. Abgerufen am 20. Januar 2013.
  3. Jamie Jackson: The sad story of Jocky Wilson. The Guardian, 14. Januar 2007, abgerufen am 20. Dezember 2013 (englisch).
  4. Jocky Wilson. talk Darts, abgerufen am 21. Dezember 2013 (englisch).
  5. Video Kirkcaldy Man. vimeo.com, abgerufen am 20. Dezember 2013.
  6. Gavin Docherty: Jocky the Movie! Film to tell story of darts champion. Scottish Express, 27. November 2013, abgerufen am 21. Dezember 2013 (englisch).