Joe Weingarten
Joe Weingarten (* 17. März 1962 in Bad Kreuznach) ist ein deutscher Ministerialbeamter, Verwaltungswissenschaftler und Politiker (SPD) sowie seit dem 1. November 2019 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben
Weingarten wuchs in Idar-Oberstein auf und trat als Jugendlicher 1978 in die SPD ein. Weingarten hat ab 1981 an der Universität Konstanz Politik- und Verwaltungswissenschaften studiert und war dort Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. 1991 promovierte Weingarten zum Dr. rer. soc. mit einer Dissertation zum Verwaltungshandeln im Steuerrecht. Weingarten ist Autor mehrerer Fachbücher und -artikel zu verwaltungswissenschaftlichen Fragen.
Weingarten war seit 1989 in verschiedenen Positionen für die SPD-Bundestagsfraktion und die Landesregierung von Rheinland-Pfalz[1] sowie seit 1994 in unterschiedlichen Funktionen kommunalpolitisch im Donnersbergkreis tätig. Im Jahr 1998 wurde Weingarten Geschäftsführer der Landesgartenschau Kaiserslautern 2000 GmbH.[2] Ab 2007 war er Geschäftsführer der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) und von 2010 bis zu seinem Einzug in den Deutschen Bundestag 2019 leitete er im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz die Abteilung Innovation, Technologie und Digitalisierung.[3]
Weingarten ist verheiratet und hat drei Kinder.
Politik
Nach der Niederlegung des Bundestagsmandats durch Andrea Nahles im Oktober 2019 rückte Weingarten über die SPD-Landesliste Rheinland-Pfalz in den Deutschen Bundestag nach.[3] In der 19. Legislaturperiode war Weingarten ordentliches Mitglied des Ausschusses Digitale Agenda, des Verteidigungsausschusses und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Energie.[4][5]
Seit dem Beginn der 20. Legislaturperiode ist Weingarten ordentliches Mitglied des Verteidigungsausschusses und stellvertretendes Mitglied des Wirtschaftsausschusses.[6]
Weingarten ist Mitglied in den Parlamentariergruppen Vereinigte Staaten, China und östliches Afrika. Innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion gehört Weingarten dem Seeheimer Kreis an. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich bezeichnete Weingarten als „Kärrner“ in der SPD-Bundestagsfraktion.[7]
Bei der Bundestagswahl 2021 gewann er gegen Julia Klöckner (CDU) das Direktmandat im Wahlkreis Kreuznach.[8]
Positionen
Im August 2018 teilte Weingarten bei einem Parteitreffen in Roxheim Geflüchtete, die in Deutschland Aufnahme suchen, in drei Gruppen ein: „Asylsuchende“, „Arbeitssuchende“ und „Gesindel“. Seine Äußerungen stießen innerparteilich auf teils scharfe Kritik.[9] In einem Interview mit dem Trierschen Volksfreund bezeichnete Weingarten seine Aussage als „unnötig verletzend“. Weingarten ist weiterhin für eine geregelte Zuwanderungspolitik.[10] In der Flüchtlingspolitik spricht sich Weingarten für eine schnellere Integration aus und fordert, „aus Geflüchteten Bürger und Steuerzahler zu machen“.[11]
Weingarten spricht sich gegen einen generellen Ausschluss chinesischer Technik beim Aufbau von 5G-Netzen in Deutschland aus.[12]
Weingarten spricht sich für eine aktive Rolle der Bundesrepublik in NATO und Europäischer Union aus und ist für den Verbleib US-amerikanischer Soldaten in Deutschland. In seinem Wahlkreis Bad Kreuznach/Birkenfeld liegen unter anderem die Artillerieschule der Bundeswehr und in Baumholder eine große US-Garnison.[13]
Im Zuge der COVID-19-Pandemie in Deutschland setzte sich Weingarten besonders für die Belange von mittelständischen Unternehmen, Schaustellern und den ländlichen Raum ein.[14][15]
Auszeichnungen
- Honorary Colonel des 21. Theater Sustainment Command der US Army in Kaiserslautern
- Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lebenslauf (Memento des Originals vom 29. Oktober 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der persönlichen Homepage, abgerufen am 29. Oktober 2019.
- ↑ Wie die Landesgartenschau vor 20 Jahren Kaiserslautern verändert hat - Kaiserslautern. Abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ a b Hannelore Crolly: „Deshalb verwende ich den Begriff ‚Gesindel‘ auch weiter“. In: Die Welt. 29. Oktober 2019, abgerufen am 29. Oktober 2019.
- ↑ Vorstellung von Joe Weingarten auf der Webseite der SPD-Bundestagsfraktion
- ↑ VRM GmbH & Co KG: Joe Weingarten im Bundes-Verteidigungsausschuss - Allgemeine Zeitung. 14. Januar 2021, abgerufen am 18. Januar 2021.
- ↑ Deutscher Bundestag - Wirtschaftsausschuss. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Wolfgang Bartels: „Alltäglicher Kampf um die Finanzen“ - Allgemeine Zeitung. 21. August 2020, abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ Gewählte 'W' - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 27. September 2021.
- ↑ Stephen Weber: Joe Weingarten und das „Gesindel“: Mitglieder der Mainzer SPD legen Parteiaustritt nahe – CDU hinterfragt Rolle von Denis Alt. In: Allgemeine Zeitung. 14. August 2018, abgerufen am 29. Oktober 2019.
- ↑ Die SPD muss mehr Eifel wagen. Abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ SPD-Kandidaten wollen Region stärken. Öffentlicher Anzeiger, Bad Kreuznach 21. Januar 2017.
- ↑ Joe Weingarten: Gastkommentar: Wir brauchen beim 5G-Netzausbau Transparenz – ohne Diskriminierung ausländischer Wettbewerber. In: Handelsblatt. Abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ Als Partner zuverlässig und attraktiv. Nahe-Zeitung, Idar-Oberstein 12. Februar 2020.
- ↑ SPD-Politiker Joe Weingarten fordert Wirtschaftshilfe - Allgemeine Zeitung. In: Allgemeine Zeitung. 18. März 2020, abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ Weingarten: „Klinikum braucht schnelle Hilfe“. Allgemeine Zeitung, 16. August 2020.
Personendaten | |
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NAME | Weingarten, Joe |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 17. März 1962 |
GEBURTSORT | Bad Kreuznach |