Johann Aegidius Rosemann
Johann Aegidius Rosemann, genannt Klöntrup (* 30. März 1755 in Glane; † 25. April 1830 in der Nähe von Lechterke) war ein deutscher Jurist, Sprach- und Heimatforscher.
Leben
Rosemann besuchte das Ratsgymnasium in Osnabrück, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und war zeitweilig als Sekretär des kaiserlichen Kammerherrn von Hammerstein in Gesmold angestellt, ehe er sich als Advokat in Osnabrück niederließ. Dort wird er ab 1809 nicht mehr im Beamtenverzeichnis geführt. Vermutlich musste er seine Stellung aufgeben, weil er der Opposition gegen die französische Herrschaft angehörte. Offenbar ließ er sich kurz darauf in Quakenbrück nieder, wo er sich 1811 vergeblich um eine Stellung als Advokat bewarb.
Mit dem Scheitern der staatlichen Beamtenlaufbahn arbeitete Rosemann als freier Schriftsteller, hatte aber ein nur unzureichendes Einkommen, weswegen er zunehmend dem Alkohol verfiel. Er veröffentlichte neben zahlreichen rechtswissenschaftlichen Werken und einem Handbuch über die Rechte und Gebräuche des Hochstifts Osnabrück ein niederdeutsch-westfälisches Wörterbuch, das sich hauptsächlich auf die Mundart des Osnabrücker Landes bezieht.
Auf der Rückkehr von einem Umtrunk in der Apotheke von Badbergen, wo er sich bevorzugt aufhielt, ist Rosemann 1830 in einem Wassertümpel ertrunken.
Werke
- Das Osnabrückische gemeine Marken-Recht. Hannover und Osnabrück 1782 (uni-goettingen.de [abgerufen am 10. September 2022]).
- Von den Erbexen und Grundherren in Rücksicht auf das Markenrecht. Osnabrück 1783 (mdz-nbn-resolving.de [abgerufen am 10. September 2022]).
- Beytrag zu einer nötigen Revision von der Lehre von der Gemeinschaft der Güter unter Eheleuten sowohl überhaupt als besonders nach Osnabrück'schem Stadtrechte. Osnabrück 1791 (mdz-nbn-resolving.de [abgerufen am 10. September 2022]).
- Abhandlung von der Lehre von dem Zwangsdienste, den die Kinder einiger Eigenbehöriger ihren Gutsheren leisten müssen. 1800
- Alphabetisches Handbuch der besonderen Rechte und Gewohnheiten des Hochstifts Osnabrück mit Rücksicht auf die benachbarten westfälischen Provinzen. Osnabrück 1800 (uni-halle.de [abgerufen am 10. September 2022]).
- Vorläufige Bemerkungen zu einer künftigen Theorie von dem Anerbrechte bey reihepflichtigen westfälischen Bauerngütern. Osnabrück 1802 (nbn-resolving.org [abgerufen am 10. September 2022]).
- Beitrag zur Lehre von dem Anerbrechte bei Osnabrückischen freien Bauerngütern. 1802
- Beitrag zur Bestimmung der weiblichen Erbfolgeordnung in den Osnabrückischen Lehngütern. 1808
- Niederdeutsch-Westphälisches Wörterbuch. 1824. In zwei Bänden herausgegeben. Band 1: A–M. 1982. ISBN 3-8269-3646-9 und Band 2: N–Z. 1984. ISBN 3-8269-3647-7
Literatur
- Artikel Klöntrup, Johann Aegidius. In: Joachim Rückert und Jürgen Vortmann (Hrsg.): Niedersächsische Juristen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, S. 88–90.
- Hermann Jellinghaus: Klöntrup, Johan Aegidius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 238–240.
- Johann Aegidius Klöntrup. In: Am heimatlichen Herd 5 (1954), S. 11
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Rosemann, Johann Aegidius |
ALTERNATIVNAMEN | Rosemann Klöntrup, Johann Aegidius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Sprach- und Heimatforscher |
GEBURTSDATUM | 30. März 1755 |
GEBURTSORT | Glane |
STERBEDATUM | 25. April 1830 |
STERBEORT | bei Lechterke |