Johann Christoph Kimpfel
Johann Christoph Kimpfel (* 15. Oktober 1750 in Breslau; † 21. Juni 1805 in Berlin) war ein deutscher Maler, Zeichner und Karikaturist.
Leben
Kimpfel war der Sohn eines Breslauer Bildhauers. In Schlesien wurde er durch seine Porträt- und Historienmalerei bekannt. In den 1780er Jahren siedelte er nach Berlin um. Dort arbeitete der vielseitig talentierte Maler u. a. mit Carl Gotthard Langhans zusammen, dem Erbauer des Brandenburger Tors. Im Jahr 1788/1789 erhielt er den Auftrag für Wandmalereien im Berliner Stadtschloss, im Schloss Monbijou, im Schloss Charlottenburg und im Marmorpalais in Potsdam. Diese Arbeiten machten den Künstler schnell berühmt, doch ist fast keines dieser Werke mehr erhalten. Um das Jahr 1800 betätigte sich Kimpfel auch als Vorhangmaler und malte den Hauptvorhang des Königlichen Schauspielhauses Charlottenburg.[1]
Daniel Chodowiecki stellte Kimpfel einst auf „den ersten Platz als Karikaturzeichner und Mahler“ in Berlin.[2] Seine Zeichnungen gehören zu den frühen Zeugnissen des Realismus. Seine von der Aufklärung geprägten Motive zeigen auf liebevolle und karikierende Art seine Mitmenschen. Seine Tierzeichnungen zeigen das tierische Dasein im Kampf um den Fressnapf oder im Zusammenleben mit dem Menschen. Mit seinen Werken bildet Kimpfel „eine Brücke über die Jahrhundertwende von der barocken zur klassizistischen Kunstübung“.[3]
In Berlin schloss er sich der Freimaurerloge Zum Pilgrim an.
Ausstellungen
- Mai–Juni 2012: Johann Christoph Kimpfel – Zeichnungen zwischen Realität und Karikatur. Muzeum Miejskie Wrocławia im Königsschloss in Breslau[4]
- April–Juni 2011: Zeichnungen zwischen Realität und Karikatur, Salzburger Barockmuseum
- November 2005 – Mai 2006: Zeichnungen zwischen Realität und Karikatur Grafschaftsmuseum Wertheim und Otto-Modersohn-Kabinett in Verbindung mit Stiftung Kulturwerk Schlesien
- 1791, 1795, 1804: Beteiligung an den Ausstellungen der Berliner Akademie der Künste[5]
Literatur
- Helmut Scheunchen: Zeichnungen zwischen Realität und Karikatur. In: Schlesischer Kulturspiegel. Nr. 1/11, 46. Jahrgang, Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg 2011, S. 18.
- Helmut Börsch-Supan, Helmut Scheunchen: Johann Christoph Kimpfel (1750–1805). Ein Breslauer Maler in Berlin. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2008, ISBN 978-3-87057-276-1.
- Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon, Band 7. Verlag von E. A. Fleischmann, München 1852, Seite 455 books.google.de
- Zeitung für die elegante Welt, 1805, Spalte 661/662 books.google.de
- Helmut Börsch-Supan: Kimpfel, Johann Christoph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 610 (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Johann Christoph Kimpfel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausstellung 2011 im Salzburger Barockmuseum
Einzelnachweise
- ↑ Karl Bachler: Gemalte Theatervorhänge in Deutschland und Österreich. Verlag Bruckmann, 1972, ISBN 3-7654-1427-1 Auszug
- ↑ Zeitung für die elegante Welt, 1802
- ↑ Zeitschrift für Kunst, Band 2, 1948, Seite 25
- ↑ Schlesischer Kulturspiegel, 47. Jahrgang 2012, April–Mai
- ↑ Gerhild H. M. Komander: Der Wandel des „Sehepuncktes“. 1995, Seite 486 books.google.de
Personendaten | |
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NAME | Kimpfel, Johann Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1750 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 21. Juni 1805 |
STERBEORT | Berlin |