Johann Leberecht Ehregott Punschel
Johann Leberecht Ehregott Punschel (* 3. Oktober 1778 in Ehrenfriedersdorf; † 20. März 1849 in Liezēre) war ein lettischer Geistlicher deutscher Abstammung.
Leben und Wirken
Johann Leberecht Ehregott Punschel wurde in Ehrenfriedersdorf geboren. Sein Vater war Karl Friedrich Punschel. Sein Schulkamerad Christian Traugott Adling (1779–1856) schrieb einen Aufsatz über ihn und nannte ihn dort den besten Schüler der Schule.
1798 machte er seinen Abschluss an der Thomasschule und studierte anschließend Theologie an der Universität Leipzig 1801. Dann ging er nach Lettland und war dort Heimlehrer. In den Jahren 1816 bis 1849 war er Lehrer in der Pfarrei Liezēre in der Provinz Livland, Kreis Cēsis.
1825 leitete Punschel eine Reform der Hymne ein. Er wollte in den Kirchen den einfachen, schnörkellosen und rein einstimmigen Choralgesang verankern, und überall sollten die gleichen Weisen auf die gleiche Weise gesungen werden.
Punschels wichtigstes Verdienst ist die Herausgabe eines einheitlichen Chorbuches, das in allen lutherischen Gemeinden und Schulen der baltischen Länder gleichermaßen verwendet werden konnte. Die Erstausgabe des Chorbuches erschien 1839 beim Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig. Insgesamt gab es 16 Auflagen – zuletzt 1935. Im Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie schreibt Toomas Siitan: In Estland wurde ein neues Gesangbuch mit Melodien erst am 1. Advent 1991 eingeführt. Damit war Punschels Choralbuch dort anderthalb Jahrhunderte offiziell im Gebrauch.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Punschel, Johann Leberecht Ehregott |
KURZBESCHREIBUNG | lettischer Geistlicher deutscher Abstammung |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1778 |
GEBURTSORT | Ehrenfriedersdorf |
STERBEDATUM | 20. März 1849 |
STERBEORT | Liezēre |