Johann Pfanzagl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Pfanzagl (* 2. Juli 1928 in Wien; † 4. Juni 2019) war ein österreichischer Mathematiker, der sich mit mathematischer Statistik beschäftigte.[1][2]

Leben

Pfanzagl studierte von 1946 bis 1951 an der Universität Wien und promovierte dort 1951 bei Johann Radon und Edmund Hlawka mit dem Thema Hermitesche Formen in imaginärquadratischen Zahlkörpern. Im selben Jahr wurde er Gründungsmitglied der Österreichischen Statistischen Gesellschaft, deren geschäftsführender Sekretär er von 1955 bis 1959 war. Von 1951 bis 1959 leitete Pfanzagl das Statistische Büro der österreichischen Bundeswirtschaftskammer. 1959 habilitierte er sich als Professor für Statistik an der Universität Wien. Seit 1960 war er Mitglied der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft. An der Universität zu Köln war er nacheinander Inhaber zweier Lehrstühle, und zwar von 1960 bis 1964 für Wirtschafts- und Sozialstatistik und von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1995 für Mathematische Statistik. 1968 wurde er Ehrenmitglied des Institute of Mathematical Statistics (USA). Ab 1993 war er korrespondierendes Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse im Ausland der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und erhielt 1993 ein Ehrendoktorat der Universität Wien. Ehrenmitglied der Österreichischen Statistischen Gesellschaft wurde er 1996.[3][4]

Schriften

  • Mathematical Statistics: Essays on History and Methodology. Springer Series in Statistics: Perspectives in Statistics, Springer-Verlag, 2017, doi:10.1007/978-3-642-31084-3.
  • Parametric Statistical Theory. Mit Unterstützung von R. Hamböker, De Gruyter Textbook. De Gruyter, 1994.
  • Elementare Wahrscheinlichkeitsrechnung. 2. Auflage, De Gruyter Lehrbuch. De Gruyter, 1991.
  • Estimation in Semiparametric Models. Some Recent Developments. In: Lecture Notes in Statistics. 63, Springer-Verlag, 1990, doi:10.1007/978-1-4612-3396-1.
  • Asymptotic Expansions for General Statistical Models. Mit Unterstützung von W. Wefelmeyer In: Lecture Notes in Statistics. 31, Springer-Verlag, 1985, doi:10.1007/978-1-4615-6479-9.
  • Contributions to a General Asymptotic Statistical Theory. Mit Unterstützung von W. Wefelmeyer In: Lecture Notes in Statistics. 13, Springer-Verlag, 1982, doi:10.1007/978-1-4612-5769-1.
  • Allgemeine Methodenlehre der Statistik I. Elementare Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (= Sammlung Göschen 5746). De Gruyter, 1972.
  • Allgemeine Methodenlehre der Statistik II. Höhere Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in Naturwissenschaften, Medizin und Technik. (= Sammlung Göschen. 7047). De Gruyter, 1974.
  • mit V. Baumann, H. Huber: Theory of Measurement. Second Revised Edition, Springer-Verlag, 1971, doi:10.1007/978-3-662-41488-0.
  • mit W. Pierlo: Compact Systems of Sets. Springer-Verlag, 1966, doi:10.1007/BFb0078990.
  • Die axiomatischen Grundlagen einer allgemeinen Theorie des Messens. Schriftenreihe des Statistischen Instituts der Universität Wien N. F. Nr. 1, Physica-Verlag, 1959.

Literatur

Weblinks

  • Über Johann Pfanzagl Facultas Verlags- und Buchhandels AG, abgerufen am 22. September 2022
  • Johann Pfanzagl Mathematics Genealogy Project, abgerufen am 22. September 2022
  • J. Pfanzagl Website der Universität zu Köln, Abteilung Mathematik, abgerufen am 22. September 2022

Einzelnachweise

  1. Johann Pfanzagl Prabook World Biographical Encyclopedia, abgerufen am 22. September 2022
  2. Johann Pfanzagl Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. September 2022
  3. Johann Richard Pfanzagl 1928–2019 Internationale Mathematische Nachrichten der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft Wien, Nr. 242 (73. Jahrgang), Dezember 2019, ISSN 0020-7926, Seite 45
  4. emer. o.Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Johann PFANZAGL (1928-2019) Website der Österreichischen Statistischen Gesellschaft, abgerufen am 22. September 2022