Johann Philipp Breidenstein
Johann Philipp Breidenstein (* 9. April 1724 oder 1729[1] in Niederdorfelden; † 18. Januar 1785 in Gießen) war ein deutscher Gelehrter.
Leben
Breidenstein stammte aus Niederdorfelden.[1] Er arbeitete zunächst als Organist in Hanau und gab er mehrere Sonaten fürs Clavecin heraus[2], ehe er Professor der Kameralwissenschaften in Gießen wurde. 1773 schrieb er die Abhandlung Wahres Mittel eine Fruchttheurung auf ewig von einem Staate abzuhalten in einer Rede untersuchet und bestimmet.[3] Aus dem Jahr 1777 stammt seine Oratio inavgvralis de formanda ante omnia aerarii cvivsvis administrandi vel publici vel privati designatione statvs, negotii rationarii veraeqve oeconomiae Basi et fvndamento; cum mvnvs professoris oeconomiae ruralis reiqve calcvlatoriae cameralis p.o. in academia lvdoviciana svsciperet in avditorio ivridico.[4] Im Jahr 1779 veröffentlichte er sein Werk Naturgeschichte des Sperlings teutscher Nation, nebst vielen Mitteln dessen Anzahl zu vermindern und ihn von den reifen Feldfrüchten, jungen Saamen und Pflanzen, Kirschbäumen, Fruchtböden und Scheuern abzuhalten; zum Nutzen des Landwirths. Friedemann Schmoll charakterisierte dieses Werk als ganz „in aufklärerischer Absicht“ geschriebene „Sammlung gängiger Klischees“ und „Aufruf zum Vernichtungsfeldzug“.[5] 1779 versuchte Johann Heinrich Merck Breidenstein in Gießen zu besuchen, traf ihn aber dort nicht an, wie er in einem Brief an Luise von Göchhausen vom 13. bis 22. Juli 1779 berichtete: „Unsere Absicht war auf den Verfasser des Spazens gerichtet [...] Allein er war zum Unglück verreisst.“
Literatur
- Ulrike Leuschner (Hg.), Johann Heinrich Merck. Briefwechsel, Band 2, Wallstein Verlag, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0105-4, S. 250 und 255
Einzelnachweise
- ↑ a b Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte von der Reformation bis 1806, 2. Band, Göttingen 1782, S. 31, online
- ↑ Deux Jolies sonates pour le clavecin avec le violon. Composées par Mr Jean Philippe Breiderstein, Directeur de la Musique et Organiste de l'Eglise d'Hanaw. Paris 1760.
- ↑ http://catalogue.nla.gov.au/Record/1104644. Hier wird Breidensteins Geburtsjahr mit 1724 angegeben, während Leuschner das Jahr 1729 angibt.
- ↑ http://www.librarything.com/author/breidensteinjohannph
- ↑ Friedemann Schmoll, Kulinarische Moral, in: Rolf W. Brednich u. a. (Hg.), Natur - Kultur: Volkskundliche Perspektiven auf Mensch und Umwelt 32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Halle vom 27.9 bis 1.10.1999, Waxmann Verlag 2001, ISBN 978-3830911005, hier S. 219, Anm. 21
Personendaten | |
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NAME | Breidenstein, Johann Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kameralwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 9. April 1724 oder 1729 |
GEBURTSORT | Niederdorfelden |
STERBEDATUM | 18. Januar 1785 |
STERBEORT | Gießen |