Johann Stephan Bach

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Datei:BACH Johann Stefan Unterschrift 1713.jpg
Eigenhändige Unterschrift vom 15. November 1713 unter ein Empfehlungsschreiben als Kantor des Braunschweiger Doms.[1]

Johann Stephan Bach (* vor 1665 in Ilmenau; † 10. Januar 1717 in Braunschweig) war Musiker und Dichter aus der Familie Bach. Ab 1690 war er Kantor, Succentor und Präzentor des Braunschweiger Doms.[2]

Familie

Johann Stephans Vater war der Ilmenauer Kantor (ab 1668 Diakon) Johann Bach (1621–1686), der später in Lehnstedt als Pfarrer tätig war. Johann war ein Neffe von Lips († 1620) und Johannes Bach († 1626), sein Vater war vermutlich der Stadtrat Andreas Bach (1587–1637) aus Themar, der wahrscheinlich ein Sohn Veit Bachs war. Döll vermutet, dass Johann Stephan aufgrund seines Alters ein Onkel Johann Sebastian Bachs gewesen sein könnte.[2]

Werdegang

Johann Stephan Bach wuchs in Ilmenau auf und wurde von seinem Vater musikalisch ausgebildet. Ab 1690 war er am Braunschweiger Dom tätig und in der Stadt sehr angesehen. Er verfasste einige Sonette, Kompositionen sind nicht überliefert. In erster Ehe war Bach mit Dorothea Schulze verheiratet. In dieser Zeit war er unter anderem Gesangslehrer von Andreas Heinrich Schulze (1681–1742), dem späteren Organisten der Lambertikirche in Hildesheim. Es wird vermutet, dass es sich dabei um einen Verwandten der Ehefrau handelte.[3] Am 12. Mai 1701 heiratete Bach in zweiter Ehe Dorothea Catharina Schaffeldt. Der gemeinsame Sohn Johann Albrecht Bach wurde am 4. Februar 1703 in Braunschweig geboren[4] und war später Vikar und Präzentor des Braunschweiger Doms.[2] Er starb 1782.[5]

Literatur

  • Christoph Wolff: The New Grove Bach Family. Macmillan, London 1983, ISBN 0-333-34370-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Empfehlungsschreiben des Kantors an der Hof- und Stiftskirche St. Blasii zu Braunschweig, Johann Stephan Bach, für den Musikus Johann Michael Krafft. (Staatsarchiv Hamburg, Dienststelle Harburg, Bestand 4, XVI D 2 a 3). In: Harburger Jahrbuch. Band 10 (1961/62), Harburg 1963, S. 71.
  2. a b c Ernst Döll: Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. In: Braunschweiger Werkstücke. Band 36. Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1967, S. 200.
  3. Philipp Spitta: Johann Sebastian Bach (Vollständige Biographie): Der größte Komponist der Musikgeschichte: Leben und Werk. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1873.
  4. Urkunde Julius Basilius Pape, Dechant, Heinrich Macrinus, Senior, und sämtliche Kapitularen des Blasiusstiftes bescheinigen Johann Albrecht Bach auf Antrag seines Vaters, ihres Praecentors Johann Stephan Bach, - nach entsprechenden Zeugenaussagen von Johann Christoph Schrader, fürstl. Bauverwalter und Präbenders zu B.M.V. [im Blasiusstift, und Johann Thomas Lisegang, Vikar zu St. Michael und Kornschreiber [des Blasiusstiftes] - seine eheliche Geburt, geboren am 4. Februar 1703; kirchliche Trauung seiner Eltern, des Praecentors Bach und dessen – noch lebender – Ehefrau Dorothea Catharina Schaffeldt am 12. Mai 1701] (Signatur des Niedersächsischen Landesarchivs in Wolfenbüttel: NLA WO 7 A Urk Nr. 1992) auf arcinsys.niedersachsen.de
  5. Ernst Döll: Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. S. 341.