Johanna Weise

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Johanna Weise (* 9. Mai 1928 in Gotha) ist ein deutsch-schweizerische Kostümbildnerin.

Leben

Johanna Weise absolvierte von 1948 bis 1949 ein Studium in der Kostümbildklasse am Bauhaus Weimar. Ab 1950 bis 1955 studierte sie Kostümbild, Theater-, Musik- und Operngeschichte an der Meisterschule für Kunsthandwerk Berlin-West. Im Jahr 1955 legte sie das Staatsexamen ab.

In den Jahren 1956 und 1957 arbeitete sie als Kostümbildnerin am Städtebundtheater Biel-Solothurn. Ab 1958 bis 1990 war sie Kostümbildnerin und Leiterin der Kostümabteilung am Stadttheater St. Gallen. Daneben sowie nach 1990 war sie auch freischaffend tätig, unter anderem für die Bühne 64 in Zürich, das Musiktheater der Orchestergesellschaft Biel und die Oper Leipzig. Ausserdem arbeite sie jahrzehntelang als Kostümbildnerin für die Theatergesellschaft Wil.

Johanna Weise schuf die Kostümausstattungen von über 700 Produktionen aller Sparten. 600 davon erarbeitete sie am Stadttheater St. Gallen unter Regisseuren wie Jaroslav Gillar, Klaus Gmeiner, Robert Herzl, Heinz Lukas-Kindermann, Günther Lohse, Samy Molcho, Dietmar Pflegerl und Wolfgang Zörner.

Weise erfasst ein Werk und seine Interpretation aufgrund von grosser Stil- und Farbsicherheit. Zudem folgen ihre Kostüme detailgenauen und historischen Vorlagen. Die Farbabstimmung der Kostüme untereinander sowie mit dem Bühnenbild sorgen für dramaturgisch aussagekräftige Bilder.

Ab 1988 arbeitete Johanna Weise an der Einrichtung zweier Klassen zur Ausbildung von Theaterschneiderinnen und Gewandmeisterinnen mit. Von 1990 bis 1997 war sie als erste Fachexpertin Prüferin an der Frauenfachschule Zürich. Sie war langjähriges Vorstandsmitglied des Schweizerischen Bühnenkünstler- und Bühnenkünstlerinnenverbands (SBKK).

Johanna Weise entwarf die erste Amtstracht für Frauen in der Kantonsregierung von Appenzell Innerrhoden.[1]

Literatur

  • Silke Christiane Keckeis: Johanna Weise. In: Andreas Kotte(Hg.): Theaterlexikon der Schweiz. Chronos Verlag, Zürich 2005, Band 3, S. 2066.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Keckeis: Weise, S. 2066.