Johannes Bündgens

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Wappen von Weihbischof Johannes Bündgens

Johannes Bündgens (* 2. April 1956 in Eschweiler) ist Weihbischof im Bistum Aachen.

Leben

Nach dem Abitur am Städtischen Gymnasium Eschweiler studierte Johannes Bündgens ab 1974 Katholische Theologie und Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Zum Diakon wurde er am 24. März 1979 geweiht.[1] Am 10. Oktober 1980 empfing er in Rom durch Joseph Kardinal Schröffer das Sakrament der Priesterweihe. Von 1981 bis 1985 war Bündgens Kaplan an St. Cornelius in Viersen-Dülken. Im November 1985 wurde er für ein Promotionsstudium an der Gregoriana freigestellt. Im Mai 1990 wurde Johannes Bündgens mit der Dissertation über Die Wirkungen von Taufe und Firmung nach der Theologie der Schule von Salamanca bei Karl Josef Becker SJ zum Doktor der Theologie promoviert. Anschließend wirkte er als Mitarbeiter und Abteilungsleiter der Abteilung Fort- und Weiterbildung im Aachener Generalvikariat. Gleichzeitig war er Subsidiar in Aachen-Kornelimünster und Stolberg-Venwegen.

Bischof Klaus Hemmerle ernannte Johannes Bündgens am 1. Oktober 1992 zum Spiritual am Collegium Leoninum und – nach dem Umzug des Theologenkonvikts – am Paulushaus in Bonn. In gleicher Funktion war er seit 1997 auch für die Ständigen Diakone im Bistum Aachen zuständig. Im Jahre 2002 ernannte ihn Bischof Heinrich Mussinghoff zum Pfarrer von vier Pfarreien im Stadtgebiet von Heimbach (Eifel). Seit 1. Januar 2003 ist Bündgens Mitglied im Priesterrat des Bistums Aachen. Außerdem gehört Bündgens der diözesanen Vorbereitungsgruppe zur Seligsprechung des Mediziners Heinrich Hahn an.

Am 15. März 2006 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Árd Carna und zum Weihbischof in Aachen. Die Bischofsweihe spendete ihm Bischof Heinrich Mussinghoff am 20. Mai 2006 im Aachener Dom; Mitkonsekratoren waren die Weihbischöfe Gerd Dicke und Karl Borsch. Aus Anlass seiner Bischofsweihe suchte sich Bündgens den Wahlspruch Mysterium magnum Ecclesia („Das große Geheimnis – Die Kirche“) aus, der dem Epheserbrief (Eph 5,32 EU) entstammt. Seit dem 20. Mai 2006 ist er überdies Domkapitular des Aachener Domkapitels und seit 1. Juni desselben Jahres Vorsitzender des Caritasverbandes für das Bistum Aachen sowie Bischofsvikar für das Caritaswesen.

Bündgens ist Vorsitzender des Verwaltungsrates des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio e.V. mit Sitz in Aachen.[2] In der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Kommission für Erziehung und Schule sowie der Kommission Weltkirche und deren Unterkommission für Entwicklungsfragen (insbes. MISEREOR).[3]

Er ist Ehrenmitglied der K. D. St. V. Ascania Bonn (CV).

Seit Dezember 2019 lässt Bündgens alle Ämter ruhen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat gegen ihn Ermittlungen wegen des Verdachts der Veruntreuung durchgeführt und eine diesbezügliche Anklage beim Amtsgericht Kerpen erhoben. Bündgens soll von einer möglicherweise nicht geschäftsfähigen Seniorin eine Vollmacht für ihr Konto erhalten und diese dazu genutzt haben, von diesem Konto zwischen Dezember 2017 und Januar 2018 insgesamt 143.000 Euro auf sein Privatkonto zu überweisen. Bündgens soll dazu erklärt haben, dass er der Frau als Gegenleistung ein lebenslanges Wohnrecht in einer von ihm für 600.000 Euro erworbenen Immobilie in Aachen eingeräumt habe. Eine schriftliche Vereinbarung oder ein Vermerk im Grundbuch existiere dazu jedoch nicht, weil sich der Gesundheitszustand der Frau verschlechtert hatte. Seit Oktober 2020 ruhte der Prozess vor dem Amtsgericht Kerpen, da Bündgens aufgrund einer Krankheit nicht verhandlungsfähig war.[4][5] Am 13. Juli 2021 erließ das Amtsgericht Kerpen einen Strafbefehl wegen Veruntreuung, durch den Bündgens zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten auf Bewährung verurteilt wurde und eine Geldbuße von 5000 Euro zahlen muss. Sein Anwalt kündigte an, es werde gegen den Strafbefehl Einspruch eingelegt.[6][7]

Veröffentlichung

  • zusammen mit Clara Vasseur OSB: Spiritualität der Wahrnehmung. Einführung und Einübung. Karl Alber, Freiburg im Breisgau/München 2015, ISBN 978-3-495-48662-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helmuth Knörzer (Hrsg.): Der Tisch ist gedeckt, was Bischöfen schmeckt. Bauer, Thalhofen, ISBN 978-3-934509-97-9.
  2. Missio: Aufsichtsgremien Missio e.V. (Memento des Originals vom 11. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.missio-hilft.de, S. 41; abgerufen 19. Juni 2012
  3. Deutsche Bischofskonferenz: Pressemeldung vom 20. September 2016 - Nr. 175 (Memento des Originals vom 30. September 2016 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dbk.de
  4. Iris Klingelhöfer: Aachener Weihbischof wegen Untreue in Kerpen verurteilt. In: Express. 13. Juli 2021, abgerufen am 18. Juli 2021.
  5. Prozess gegen Aachener Weihbischof wird verschoben | DOMRADIO.DE. Abgerufen am 3. März 2021.
  6. domradio.de: Verteidigung kündigt Einspruch an. Aachener Weihbischof Bündgens erhält Bewährungsstrafe. 13. Juli 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.
  7. Gericht verhängt Bewährungsstrafe gegen Aachener Weihbischof Bündgens. In: SPON. 13. Juli 2021, abgerufen am 14. Juli 2021.