Johannes Bergemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johannes Bergemann (* 19. Januar 1960 in Bremen) ist ein deutscher Klassischer Archäologe.

Leben und Werk

Johannes Bergemann studierte von 1978 bis 1987 Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Christliche Archäologie in Göttingen, Bonn und München. Nach der Promotion 1987 in München bei Paul Zanker war er von 1987 bis 1995 Hochschulassistent in Göttingen. Seine Habilitation erfolgte 1994 ebenfalls in Göttingen. Von 1998 bis 2000 war er Hochschuldozent an der Universität Leipzig. Von 2000 bis 2009 war er Professor für Klassische Archäologie an der Ruhr-Universität Bochum, wo er von 2003 bis 2005 auch das Amt des Dekans der Fakultät für Geschichtswissenschaft innehatte. Seit dem 1. August 2009 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Archäologie und Leiter des Archäologischen Instituts an der Universität Göttingen; 2012/13 war er Kondekan und 2013–2015 Dekan der Philosophischen Fakultät.

Seine Arbeitsgebiete sind griechische und römische Archäologie, insbesondere antike Porträts, antike Sepulkralkultur, historische Landeskunde, Griechische Kolonisation, römisches Griechenland und archäologische Datenbanken. Von 2002 bis 2008 leitete er einen Survey im antiken Gela. 2009 wurde der Agrigent-Survey im Hinterland der antiken Stadt Akragas ebenfalls auf Sizilien begonnen. Seit 2012 wird zudem das Umland der Stadt Kamarina untersucht.

Bergemann ist archäologischer Herausgeber des Göttinger Forum für Altertumswissenschaft. Verbundprojekte, an denen er zum Teil als Sprecher teilnimmt, sind ArcheoInf und PONS - Archäologie. Daneben arbeitet er in Verbundprojekten wie dem SFB "Religion und Bildung", dem VW-Vorab-Projekt "Nachhaltigkeit als historisches Argument" oder "PONS - Geistes und Kulturwissenschaften" der VW-Stiftung (Sprecher).

Schriften

  • Römische Reiterstatuen – Ehrendenkmäler im öffentlichen Bereich. Mainz 1990, zugleich Dissertation München 1987, ISBN 3-8053-1149-4.
  • Demos und Thanatos – Untersuchungen zum Wertsystem der Polis im Spiegel der attischen Grabreliefs des 4. Jahrhunderts v. Chr. und zur Funktion der gleichzeitigen Grabbauten. München 1997, zugleich Habilitationsschrift Göttingen 1994, ISBN 3-930609-10-X.
  • Die römische Kolonie von Butrint und die Romanisierung Griechenlands. Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 1998, ISBN 3-931516-28-8.
  • Orientierung Archäologie – was sie kann, was sie will. Rowohlts Enzyklopädie, Einführungen in die Geisteswissenschaften, Reinbek 2000, ISBN 3-499-55612-X.
  • Wissenschaft mit Enthusiasmus. Leidorf 2001, ISBN 3-89646-394-2.
  • Der Gela-Survey. 3000 Jahre Siedlungsgeschichte in Sizilien. Biering & Brinkmann 2010.

Weblinks